NUCLEATOR - Home Is Where War Is
Mehr über Nucleator
- Genre:
- Thrash Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Release:
- 25.06.2012
- Hours of War
- Napalm
- Home Is Where War Is
- Torture Time
- Endless Nightmare
- Generation Kill
- Treblinka
- Toxic Breath
- Nuclear War
- Operation: Termination
Home, mediocre home.
Seit dem Jahre 2009 ist es still um die oldenburger Thrasher von NUCLEATOR geworden. Mit ihrer damaligen EP "Hours Of War", brachte das Quintett eine ordentliche Vorlage für ein anstehendes Album in den Äther, welche jetzt schlussendlich genutzt wird.
"Home Is Where War Is" führt das bereits erfolgreich erprobte Bandprinzip weiter aus und setzt nochmal mit gleichem nach: Moderne Thrashriffs, dazu passendes Drumming und die übliche Portion kratziger Gesang à la Death Metal in spe.
Die Scheibe überrascht allerdings mit weniger thrashüblichen Riffkaskaden, als viel mehr mit oft schleifenden Midtempo-Songs, die nur gelegentlich in gewalttätige Soloanfälle mit unterstützendem Double-Bass-Tempo ausbrechen. Moderne Wurzeln lassen sich auch in einem gelegentlichen Breakdown spüren, die Besinnung auf ältere Prinzipien lassen sich allerdings ebenfalls in der Nutzung einiger stimmiger Bassbreaks in Richtung MEGADETH finden. Insgesamt bedient sich das Album einer versucht kriegsnahen Atmosphäre, mit in der Ferne dröhnenden Bombardements und Maschienengewehrfeuer; der Versuch, eine BOLT THROWER gleiche Stimmung zu erzeugen, schlägt jedoch fehl.
Auf "Home Is Where War Is" wird ein alteingesessenes Prinzip neu aufgegriffen, jedoch ohne etwas neues zu ihm hinzuzufügen, was dem Gesamtwerk zwar eine gewisse Qualität sichert, ihm aber keinen besonderen Sound verleiht und das Produkt so zur leicht überdurchschnittlichen Massenware verkommen lässt. Der Klang der Scheibe ist zwar alles andere als schlecht, jedoch auch kaum kreativ und während des gesamten Hörens wird man an andere Vertreter des Genres erinnert, die das selbe Prinzip einfallsreicher umsetzen konnten. Das Schlagzeug vollführt zwar keine schlechte Arbeit, glänzt allerdings auch nur mit totgehörten Rhythmen, genau wie die Riffs genreunüblich nur gleichförmig schreddern. Pluspunkte gibt es für ein gelegentlich angenehmes Solo der Leadgitarre und einige groovige Basslines, deren Potential mehr oder minder kaum zum Vorschein kommen darf. Der Hauptkritikpunkt ist allerdings die Durchschnittlichkeit der Vocals, da diese von überall und nirgends zu stammen scheinen. Jede Sekunde hat man das Gefühl genau diese Stimme, in dieser Tonlage mit genau dieser Betonung von irgendeiner oder auch jeder anderen Band zu kennen. Sie hinterlässt kaum Eindruck und hat keinen Wiedererkennungswert, ist allerdings auch nicht auffallend schlecht. Kombiniert mit der Tatsache, dass drei der zehn Tracks schon EP-Material waren, enttäuscht das Line-up der Scheibe leider etwas.
Insgesamt bleibt "Home Is Where War Is" kein schlechter Erstling, jedoch auch kein auffälliger. Potential ist vorhanden, nur ein ausdrucksstarker Stil fehlt der Combo noch, um etwas Einzigartiges zu schaffen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Johannes Lietz