NTH ASCENSION - In Fine Initium
Mehr über Nth Ascension
- Genre:
- Neo Prog
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Melodic Revolution Records / Just For Kicks
- Release:
- 18.11.2016
- Kingdom Keys
- End Of Days
- So That Was The Apocalypse
- The Cage
- In Search Of The Rider (Clanaan pt 4)
- Forever (Clanaan pt 5)
- When The Rain Falls (Clanaan pt 6)
An diesem Neo-Prog ist nichts neo. Aber gut
Im Prog ist alles gesagt. Das würde ich mal ganz provokant in den Raum stellen, denn das Gefühl habe ich bereits seit einiger Zeit. Nicht, dass mich das davon abhalten würde, gerne Progressive Rock zu hören und neue Alben dieses Genres zu entdecken, aber ich habe der Erwartung abgeschworen, dass ich in diesem Stil musikalisches Neuland betreten würde. Das erklärt vielleicht, weswegen NTH ASCENSION, deren aktuelles Album allgemein eher verhalten aufgenommen wurde, bei mir deutlich besser wegkommt.
Die Briten bieten nämlich auf ihrem zweiten Album "In Fine Initium" Neoprog, wie er in den Achtzigern und Neunzigern gerne von den britischen Inseln kam und den Stil eigentlich begründete. Namen, die einem einfallen, sind PENDRAGON, TWELFTH NIGHT, IQ und später ENCHANT, JADIS und - na klar, MARILLION und ARENA. Letztere beiden scheinen für NTH ASCENSION Pate gestanden zu haben, denn gleich der Opener 'Kingdom Keys' könnte von einer der MARILLION-Scheiben der Achtziger Jahre stammen. Natürlich ohne Rotherys charakteristischen Gitarrensound, ohne die bissigen Texte Fish's und dessen prägnanter Stimme, ja, auch weniger stringent und zielführend, aber ein Vergleich mit einem der Meisterwerke des Genres ist natürlich unfair.
Tatsächlich klingt Sänger Alan Taylor ungewöhnlich, manchmal etwas gepresst, aber einzigartig und originell, die Gitarre agiert häufig im Hintergrund und überlässt den Keyboards die Bühne. Rhythmische Abwechslung, die stark an ARENA erinnert, lockert die langen Lieder gelegentlich auf, ohne zum Selbstzweck zu werden, diese Melange kann ihre Vorbilder nicht verbergen. Aber es scheint, als ob die Band das gar nicht versuchen würde. Stattdessen schwelgen die Long Tracks alle in diesem Stil und stellen daher ein gefundenes Fressen für Fans der genannten Bands dar.
Mit dem Instrumental 'So, That Was the Apocalypse' zitiert NTH ASCENSION deutlich URIAH HEEP, was das Album auflockert, aber im Kontext auch etwas seltsam wirkt. Dennoch schaffen es die Briten über eine Stunde lang, mit gekonntem Progressive Rock zu fesseln, der manchmal etwas mäandriert, aber die Kurve immer noch irgendwie bekommt, egal, ob die Band es in knapp acht oder über siebzehn Minuten versucht. Ich würde Genrefans empfehlen, mal reinzuhören.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger