NOT OTHERWISE SPECIFIED - Deadweight
Mehr über Not Otherwise Specified
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Just For Kicks
- Release:
- 01.02.2019
- The Deep
- Marked For Birth
- Memories
- Filling My Soul
- Wandering The Wilderness
- Conscience
- Riptide
- All The Same
- I Don't Know
- In This World
- Another Chance Today
Zum Schweben und Träumen
Der ganz klassische Neo-Prog, der auch hin und wieder recht dezent in die metallischen Sphären fliegt, nur um sich dort zu entladen, ist wohl die deutlichste Handschrift hinter der vorliegenden Veröffentlichung. Zugegeben, vor "Deadweight" habe ich noch nie etwas von NOT OTHERWISE SPECIFIED gehört, was jedoch nicht heißt, dass ich nicht unvoreingenommen an die folgende Klangwelt herangetreten bin. Prog Rock/Metal kann ich mir ab und zu durchaus geben und auch ich habe einige DREAM THEATER-, KANSAS-, IQ- und MARILLION-Scheiben daheim rumfliegen und fand die Live-Performance solcher Bands wie SPOCK'S BEARD oder JADIS durchaus unterhaltsam. Aus all den Bands hat NOT OTHERWISE SPECIFIED einen ganz eigenen Sound zusammengewürfelt, dem ganzen Prozedere noch einige eigene Note hinzugegeben und ein für Genre-Fans prädestiniertes Neo-Prog-Album entworfen.
Viel gesungen wird auf der Scheibe nicht und 'The Deep' führt uns äußerst ruhig und atmosphärisch in die Welt des aus Atlanta, Georgia, stammenden Ein-Mann-Projektes um Graig Kerley ein, das im weiteren "Deadweight"-Verlauf mit 'Memories', 'Wandering The Wilderness' und 'Riptide' auch überzeugen kann. Hier und dort gehen die Melodien wirklich sehr schnell ins Ohr, Orgel und die tollen Gitarrensoli sorgen für gewisse Aha-Effekte und bevor es allzu ausufernd wird, kommt Kerley mit seinen Gastmusikern zum Ende.
Doch auch "Deadweight" wäre kein anständiges Neo-Prog-Album, wenn nicht manche Songs die Fünf-Minuten-Marke deutlich sprengen würde. Doch anstatt sich dann in Belanglosigkeiten zu verzetteln, verdichtet Kerley noch einmal die aufgebaute Atmosphäre, rollt uns einen enorm dicken Klangteppich aus und sorgt im speziellen bei 'Memories', dem himmlischen 'Filling My Soul', der Orgel-Orgie 'Conscience' sowie beim Abschlusstrack 'Another Chance Today', der sowohl das dramatische als auch das verträumte, lebendige und abenteuerliche Element dieser Scheibe originell zusammenfasst.
So ist "Deadweight" sicherlich ein Prog-Rock-Album besonderen Ausmaßes geworden, das viele Genre-Spezialitäten parat hält, sich bestens für Gedankenabschweifungen und dem Abschalten eignet. Die klare, aber nicht allzu aufgeblasene Produktion, ein warmer Sound sowie die Tatsache, dass Kerley lieber seine Instrumente anstatt seine Stimme sprechen lässt, verspricht Genre-Fans sehr viel und kann dies auch halten. Wer dem Alltag für knapp einer Stunde entfliehen möchte, hat mit "Deadweight" einen mehr als passenden Soundtrack im Repertoire.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp