NORTHERN PLAGUE - Manifesto
Mehr über Northern Plague
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Folter Records
- Release:
- 25.01.2014
- Century Of Waste
- Divide Et Impera
- Reign Mother War
- Let The World Burn
- The Edge
- Legion
- Unclean Words
- Manifesto
Polnische Extrem-Metal-Dampfwalze
Man kann sich hier nur wiederholen: In wohl keiner inländischen Szene wird derart präzise und eindringlich mit extremen Klängen gearbeitet wie bei den osteuropäischen Nachbarn aus Polen. Kaum eine Band trumpft dort in den letzten Jahren auf, ohne hierzu auch die Berechtigung erkämpft zu haben, kaum eine Truppe hat auch jenseits großer Namen wie BEHEMOTH oder VADER in irgendeiner form enttäuscht. Insofern sind die Startbedingungen für NORTHERN PLAGUE richtig gut, jedoch musss sich die Kapelle auch mit dem Druck herumschlagen, der von der hohen Erwartungshaltung an einen polnischen Death-Metal-Act ausgelöst wird. Allerdings hat man all dies scheinbar gut weggesteckt und sich nicht beirren lassen - anders ist die fulminante Durchschlagskraft einer Scheibe wie "Manifesto" kaum zu erklären.
In den acht neuen Tracks, das erste Lebenszeichen seit der Debüt-EP "Blizzard Of The North" (2011), knüppelt NORTHERN PLAGUE durchgängig auf allerhöchstem Niveau, gibt sich aber auch betont abwechslungsreich und nicht dauerhaft brachial. Gerade in den Anfangssequenzen ist "Manifesto" ein Prunkstück dynamischer Extremkunst. Nach einem knappen Intro wird in 'Century Of Waste' bereits packend mit dem Tempo gespielt, während bitterböse Walzen wie 'Divide Et Impera' und 'Reign Mother War' mit kurzen Uptempo-Abschnitten schnell den Rest besorgen. Aber auch technische Kabinettstückchen sind auf "Manifesto" erwünscht, man höre nur einmal in das fette 'The Edge' oder das düstere 'Legion' hinein. Lediglich der vertrackte Titelsong ist am Ende etwas zu viel Denksport, wenngleich die Atmosphäre auch hier gewaltig ist. Und gerade Letztgenannte ist generell das Sahnestück dieses Albums, verziert durch fokussiertes Songwriting und eine Masse an Monster-Riffs, die wesentlich mehr zu bieten haben als das skandinavische und amerikanische Einerlei der letzten Monate.
Vielleicht tut man NORTHRN PLAGUE noch keinen Gefallen damit, den Vergleich zu BEHEMOTH zu bemühen. Ganz so brutal wie Nergal und seine Spießgesellen geht dieser Vierter ja auch noch nicht ans Werk. Aber in rein qualitativer Hinsicht ist die Band bereits jetzt so weit, Teilen der heimischen Konkurrenz das Wasser abzugraben.
Anspieltipps: Divide Et Impera, Century Of Waste, Legion
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes