NORMAHL - Voll Assi
Mehr über Normahl
- Genre:
- Punk
- Label:
- Foobar Music/SPV
- Release:
- 18.11.2005
- Friss und stirb
- Fuck You Very Much
- Nie zu spät
- Grade stehn
- El Kaida-Shuffle
- Hartz IV
- Das Leben der Maschinen
- Sonne im Dezember
- Wein und Tabaksdunst
- Nie genug
- Ding Dong Punk Rock Song
- Ich brauch mein SUff
- Es ist und bleibt ein langer, harter Weg
- Iss nix Fleisch mit Messer
Lars Besa und seine Punk-Asseln von MORMAHL sind nicht totzukriegen. Auch nach ihrem Jubiläum feiern die Jungs weiterhin eine dicke Punk-Party, bei der die typischen Saufhymnen ebenso zum Programm gehören wie der ein oder andere verbale Hieb gegen den Staat. Auf "Voll Assi" bekommt der Hörer daher auch wieder genau das geboten, was er von dieser Chaostruppe erwarten darf, sprich: Lieder über Nuten, Suff, Arbeitslosigkeit und die Ausbeutung durch den Staat - allerdings immer wieder mit einem leichten Augenzwinkern.
Wenn NORMAHL nämlich beispielsweise in 'Friss oder stirb' auf den Bullenstaat und in 'Fuck You Very Much' auf so ziemlich alles andere scheißen, sind das zwar alles plumpe Plattitüden, aber bei NORMAHL weiß man mittlerweile, dass die linken Ansichten nur noch pro forma mit in die Texte einfließen. Eigentlich haben sich die Jungs nämlich im Laufe ihrer Karriere mehr und mehr zu einer Spaß-Kapelle gemausert, und das bekommt man auch auf dem aktuellen Werk immer wieder zu spüren. In 'Hartz IV' wird somit auf die deutsche Arbeitslosenhilfe geschissen, in 'Ding Dong Punk Rock Song' widmet man sich Themen wie dem Gang-Bang, und die Schunkel-Ballade 'Sonne im Dezember' kann man sofort lauthals mitgrölen. Allerdings laufen zwischendurch so manche Kompositionen auch Gefahr, zu echten Karnevalsschlagern zu werden. Bei Nummern wie eben 'Sonne im Dezember' besteht der größte Unterschied zu den alljährlichen Kölsch-Hits mämlich nur in den härteren Gitarren, und es ist nicht nur dieser Song, in dem solche Parallelen auftauchen. Andererseits sind die lyrischen Inhalte bisweilen derart pikant, dass NORMAHL sich dann doch noch sehr deutlich von Colonia und Co. unterscheiden ...
Darüber hinaus sollte man nicht vergessen, dass das Niveau so mancher Stücke nicht besonders hoch ist. Es ist eben nur die typische 3-Akkorde-Schrammelei mit einigen zweideutigen Texten und massig Klischees - kurzum: genau das, was man von NORMAHL erwarten durfte. Fans dürfen daher gerne zugreifen und sich bei Tabak und Dosenbier in den Rausch singen; alle anderen lassen zu ihrer eigenen Sicherheit besser die Finger von diesem Album und dieser Band und wettern weiterhin mit großem Eifer gegen System, Staat und Gesellschaft - ähnlich wie NORMAHL, nur mit weniger Spaß an der Sache!
Anspieltipps: Hartz IV, Ding Dong Punk Rock Song, Fuck You Very Much
- Redakteur:
- Björn Backes