NORDLAND - Nordland
Mehr über Nordland
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Glorious North Records
- Release:
- 17.07.2012
- Vorscara
- Thule
- Morth
- Messenger Of The Vortex Winds
- Lords Of The Great Dwelling
- Nordland
- Nord Uliima
<p class="MsoNormal">Der Winter kommt</p>
Eine bitterkalte, frostige und vor Schauder erstarrende Brise durchfährt den sog. "Sommer" unsere heimischen Gefilde. Aus dem Nordland, der nördlichsten Provinz Norwegens, kommt dieses düstere Schwarzmetall-Gewitter, ein Ungetüm, welches eingefleischte Fans bereits von den letzten beiden BATHORY-Werken kennen dürften. Doch diese Kühle kommt anno 2012 von der Ein-Mann-Black-Metal-Combo aus dem Vereinigten Königreich, wurde bereits vergangenes Jahr streng limitiert ins Rennen geschickt und erblickt nun seine Wiedergeburt, seine bitterböse Re-Release via Glorious North Productions.
Sieben Stücke, die vor Schwere, Wehmut, Qualen und klirrender Kompromisslosigkeit kaum zu bändigen sind, zieren "Nordland", authentischer Black-Metal, mit unterkühlter Atmosphäre durchzogen, der vor rund zwanzig Jahren lange Geschichten geschrieben hätte. So etwas muss also nicht unwiderruflich aus Skandinavien zu uns schwappen.
So agiert Vorth, der Mann hinter dem nordländischen Pseudonym, äußerst abwechslungsreich, gestaltet seine Stücke durch diverse Tempowechsel raffiniert und variabel und lässt den pechschwarzen Schleier Väterchen Frosts zu keiner Minute aus den Augen. Diverse Soundschnipsel, wie das Erklingen eines Gewitters, das Wehen eines kräftigen Windes oder das leise Wolfs- und Menschenheulen setzen dieser fiesen Aura die Krone auf.
'Thule' und 'Morth' sind nur zwei Beispiele der anmutigen Höchstgeschwindigkeit, das Eröffnungsepos 'Voscara' muss mit geschlossenen Augen in aller Ruhe genossen werden, doomige und teils eingängige Anleihen erhöhen die Schwere ('Messenger Of The Vortex Winds', 'Nordland'), Wut und Galle werden abwechselnd in den düsteren Nachthimmel gespuckt ('Lords Of The Great Dwelling') und eine Akustik, in Form von 'Nord Uliima'. die zu Horrorfilmen nicht besser gepasst hätte, beendet "Nordland" letztendlich.
Ihr seht bzw. hört, dass "Nordland" keine Musik-CD im herkömmlichen Sinne, sondern mehr die Untermalung der eigenen Apokalypse darstellt. Voller Schwere, Frost und Dunkelheit zieht sich dieses Werk aus den tiefsten Regionen in unsere, noch ahnungslose Hörmuscheln. Der Re-Release war bitter nötig, "Nordland" ist ein interessantes, wenngleich auch äußerst genretypisches Black-Metal-Album eines Mannes, einer Ein-Mann-Band, geworden, der sein unheimliches Handwerk versteht sowie bestens auf Makrolon und Polycarbonat pressen kann.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp