NOCTA - Wicked Woman
Mehr über Nocta
- Genre:
- Heavy/Epic Rock
- Label:
- Sleaszy Rider
- Release:
- 25.04.2005
- Wicked Woman
- Inner Struggle
- Santana (The Desert Wind)
- Come Out (Wherever You Are)
- ...No Mistake
- Beam Of Light
- My Precious Soul
- Icebergs
- The Game
- Sometimes
- Werewolf
- Samuel Atan
- Elefsis
Die Griechen NOCTA haben sich ganz dem melodischen Heavy Rock bzw. Heavy Metal verschrieben, der teilweise mit seichtem MOLLY HATCHED-Einschlag um die Ecke biegt und auch traditionellen AOR-Einflüssen nicht verschlossen bleibt. Dabei können NOCTA durchaus überzeugend (instrumental) den Beweis antreten, dass Epik und dramatischer Rock nicht zwangsläufig gegen Heavy-Metal-Wände rennen müssen. Schon der Opener 'Wicked Woman' stampft schwermütig, wächst im Verlauf unaufhaltsam einem breiten Refrain entgegen, um im Mittelteil in einer RAINBOW-artigen Breitwand zu versinken. Irgendwie ist alles drin: ein wenig DIO, dezente BLACK SABBATH und auch ein paar düstere Riffs lassen sich finden. Schmackhaft!
'Inner Struggle' beginnt hingegen wie eine 'Symphony Of Destruction'-Gedächtnishymne, wandelt sich im Fortlauf in einen etwas gewöhnungsbedürftigen Rocker, der leider reichlich belanglos genauso schnell wieder aus den Ohren verschwindet, wie er sich hineingeschlichen hat.
Mit 'Santana (The Desert Wind)' bekommen NOCTA wieder die Kurve und servieren, anfangs in bluesigen Klängen schwelgend, epische Klänge, die gradlinig aus den Boxen schleichen. Irgendwie werde ich aber zunehmend das Gefühl nicht los, dass Sänger Stavros mit seinen teilweise reichlich komischen Melodielinien reichlich deplatziert ist. Der Gute will einfach nicht ins Gefüge passen, zumindest nicht in meinen Ohren. Sorry!
Dabei können NOCTA musikalisch durchaus solide Ware vorzeigen. 'Come Out (Wherever You Are)' ist mächtig düster und erinnert etwas an die glorreichen Tony-Martin-Tage von BLACK SABBATH, auch wenn bei NOCTA die Keyboards dominanter dem Geschehen ihren Stempel aufdrücken. Meistens hält sich die Band in gemäßigten Geschwindigkeitsregionen auf ('... No Mistake', 'My Precious Soul'), oder überzeugt mit semiballadesken Klängen ('Beam Of Light'). In beiden Fällen bleibt die Musik mystisch und geheimnisvoll. Als Vergleich zu beispielsweise 'My Precious Soul' seien einmal die IRON MAIDEN-Nummern 'Strange World' und 'Remember Tomorrow' genannt, die bei NOCTA mit Sicherheit hoch und runter laufen.
Dazwischen gesellen sich straighte Rocker wie etwa 'The Game', der mit seicht orientalischem Touch Boden gutmachen kann, oder Southern-Rock-Anleihen wie bei 'Werewolf'. Die Instrumentalleistung bleibt auf der gesamten Scheibe konstant hoch und die Songs sind wirklich gut komponiert und interessant arrangiert. Zudem geht der Sound der Scheiblette in Ordnung und das Artwork ist geschmackvoll. Trotzdem werde ich mit dem Gesang nicht warm, der weder Fisch noch Fleisch ist. Stavros singt keine richtigen melody lines, versteckt sich des Öfteren hinter dissonantem Geeier, das sogar noch kraftlos intoniert ist. Nee, nee, nicht mein Ding und definitiv ein satter Minuspunkt für eine ansonsten solide Heavy/Epik-Rock-Scheibe, die mehr verdient gehabt hätte.
Anspieltipps: Inner Struggle, My Precious Soul
- Redakteur:
- Alex Straka