NO REASON - Trust Me
Mehr über No Reason
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Deadly Sounds / Cargo Records
- Release:
- 16.04.2011
- Thee Beginning Of Apocalypse
- Human Values
- Keep Your Memory
- Rape
- Your Ignorance Is Our Shame
- Fuck Italy
- I Wanna Be A Loser
- Your Space
- Devil's Song
Metalcore, wie er verstumpfter nicht sein könnte.
Brachialität in allen Ehren: Sie ist eine Qualität, die vor allem den Metalcore der jüngsten Stunde auszeichnet und belegt, dass das Genre nach der melodischen Verweichlichung dennoch nicht aufgegeben hat, sich zu entwickeln. Doch irgendwo hat auch die explosionsartige Aggressivität ihr Ende - und dieser Punkt ist spätestens mit dem neuen NO REASON-Release "Trust Me" erreicht.
Das Quartett aus Triest packt auf seiner ersten, regulären Veröffentlichung den Hammer aus und lässt ihn in brutalen Grooves kreisen, sorgt sich hierbei aber ganz und gar nicht um eine Art von Spannungsaufbau beim Songwriting. Mal mit der Brechstange, mal flott, mal im x-mal gehörten Stampf-Rhythmus: Es wird ordentlich ausgeteilt, aber selten eine Note geboten, zu der man das Haupthaar auch mit Begeisterung schwingen möchte.
Nachdem die Band in den ersten Songs wenigstens noch eine kleine Duftmarke platziert hat, die davon zeugt, dass man zumindest in Sachen Kompromisslosigkeit verlässlich ist, kommt schon nach dem ersten Drittel die Erkenntnis, dass "Trust Me" über den Status 'brutal und einfallslos' nicht hinauskommt. Nummern wie 'Rape' oder 'Your Ignorance Is Our Shame' sind Langweiler vor dem Herren und die Kopie einer Kopie einer Kopie, von der man nicht mehr erwarten darf, als abgekupferte Riffs, eintönige Shouts und mit vielen Makeln behaftetes Songwriting.
Auch wenn die Italiener sich zum Ende hin noch einmal mausern wollen und mit 'Your Space' und 'Devil's Song' in Sachen Grooves noch verlorenen Boden gutmachen können, ist das Fazit denkbar fatal. Natürlich braucht das Metalcore-Genre eine gesunde Ladung Aggression. Aber nur ballern und sich einen Kehricht darum scheren, inwiefern die Songs auch wirklich aufregend gehalten werden können, ist nicht der Weg, den die Szene braucht. Insofern sollten selbst Liebhaber von Brutalo-Combos wie ALL SHALL PERISH oder WALLS OF JERICHO, die hier noch am ehesten als Vergleichsmöglichkeiten herhalten, die Finger von "Trust Me" lassen. Diese Scheibe ist ein klassischer Lückenbüßer in einer Lücke, die gar nicht existiert.
Anspieltipp: Devil's Song
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Björn Backes