NIGHTINGALE - The Closing Chronicles (Re-Release)
Mehr über Nightingale
- Genre:
- Progressive Rock / Melodic Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Inside Out Music / Sony
- Release:
- 08.08.2025
- Deep Inside Of Nowhere (Remaster 2025)
- Revival (Remaster 2025)
- Thoughts From A Stolen Soul (Remaster 2025)
- So Long (Still I Wonder) (Remaster 2025)
- Steal The Moon (Remaster 2025)
- Intermezzo (Remaster 2025)
- Alive Again (Remaster 2025)
- Before The Dawn (Remaster 2025)
- C#est la Vie (Remaster 2025)
- Return To Fantasy (Remaster 2025)
- Intermezzo (2025 Version)
- Alive Again (2025 Version)
- Deep Inside Of Nowhere (Live In Krefeld 2005)
- Revival (Live In Finspang 2009)
- Thoughts From A Stolen Soul (Live In Baarlo 2012)
- So Long (Still I Wonder) (Live In Atlanta 2001)
- Steal The Moon (Live In Örebro 2004)
- Intermezzo (Live In Örebro 2001)
- Alive Again (Live In Örebro 2001)
- Thoughts From A Stolen Soul (Demo 2012)
- The Closing Chronicles Medley (Demo 2001)
- Steal The Moon (Original Version 1993)
Die vielleicht eigensinnigste NIGHTINGALE-Platte als pralle Neuauflage!
Welche Position "The Closing Chronicles" in der Diskografie von NIGHTINGALE tatsächlich einnimmt, lässt sich auch knapp 30 Jahre später nicht eindeutig bestimmen. Die zweite Scheibe von Dan Swanös Sideproject, welches erst im Laufe der Zeit als echte Band anerkannt wurde, ist die vielleicht am leichtesten zugänglichste, ruhigste, womöglich auch düsterste Scheibe in der Historie des Progressive/Melodic-Rock-Ablegers und mit einigen leichten Gothic-Tendenzen auch schon mal gerne etwas stilfremd unterwegs. Allerdings hat der schwedische Alleskönner sich diesbezüglich nicht zu weit treiben lassen und den Fokus in erster Linie auf verträumte Songstrukturen, leicht verdauliche Arrangements und wunderschöne Harmonien gelegt, die rein zufällig auch einige Elemente aus dem 80s-Synthie-Pop enthalten. Gerade bei den Coversongs, die NIGHTINGALE ans Ende des Albums platziert hat, gibt es einige Irritationen, wenn der JUDAS PRIEST-Klassiker 'Before The Dawn' in eine Gothic-Pop-Nummer umgewandelt wird oder URIAH HEEPs 'Return To Fantasy' ein bisschen kitschiger produziert wird. Zumindest hier greift Swanö ordentlich daneben und entfremdet die Songs so weit, dass man schon fast erschrocken zurückweicht.
Bei den regulären Tracks gibt sich der schwedische Komponist und Multiinstrumentalist aber keinesfalls die Blöße und hat mit dem introvertierten 'So Long (Still I Wonder)' und dem balladesken 'Thoughts From A Stolen Soul' zwei echte Schwergewichte am Start, die auch Teil der seltenen Live-Shows geblieben sind. Und auch klassischer Melodic Rock, wie ihn NIGHTINGALE in 'Revival' und 'Intermezzo' zelebriert, war auf dem zweiten Album durchaus auf sehr hohem Niveau anzutreffen und hat die Hitdichte von "The Closing Chronicles" deutlich erhöht.
Dennoch hat das Album einen bisweilen sehr eigenen Charakter, ist nicht ganz so eindringlich und pompös wie die nachfolgenden Platten und auf dem Sprung zum Klassiker nicht immer so souverän, wie es der Wohlklang dieses Bandnamens eigentlich ganz von alleine suggeriert. Und trotzdem führt auch 29 Jahre später an dieser Scheibe kein Weg vorbei, weil die vereinzelten Hits so stark sind, dass man sie nicht verpasst haben darf. Die Neuauflage offeriert derweil noch so viel lohnenden Bonus, dass man spätestens hier zugreifen muss, immerhin gibt es weitere Live-Schnipsel von den bereits mehrfach zitierten Konzerten aus Krefeld und Örebro sowie einen kurzen Mitschnitt vom Prog Power Festival im niederländischen Baarlo. Außerdem wird mit der Originalversion von 'Steal The Moon' und einigen Demoaufnahmen im fernen Anschluss an den eigentlichen Release noch einmal Neuland betreten, bevor die beiden Neuaufnahmen von 'Intermezzo' und 'Alive Again' bestätigen, dass NIGHTINGALE auch anno 2025 noch bestens geölt ist. Starker Re-Release, mittlerweile aber auch erwartungsgemäß, weil auch die übrigen Frischzellenkuren quantitativ und qualitativ Referenzklasse hatten.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes