NEVER A HERO - Bleed Between The Lies
Mehr über Never A Hero
- Genre:
- Alternative Rock/Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigen/Black Radar Management
- Release:
- 26.11.2012
- Read Between The Lies
- Burning Skies
- Roses Are Dead, Violets Are Too
- The Call
- Screams Of Silence
- Days Of Patients
- Vogue
- >|<
- Untouchable
- Dreamcatcher
- Hollow And The Crow
- Sunbeam
- Stalked
- Bleed Between The Lies
Alternativer Alternative-Rock von quietschfidelen Maskenmännern aus England.
Lasst mich euch hier eine weitere tolle, junge, frische Band aus UK vorstellen. Auf dieser Eigenproduktion geht es eine gute Stunde lang um die Frage, wie man den guten alten Alternative Rock wieder alternativ im Wortsinne gestalten kann. Die Antwort lautet: Man setzt ihm Masken auf. Denn die alle irgendwie recht trashig gekleideten Jungs (Phrixus, KB, Mickey Thin, Kaji 2.0 und Daisy Lai) zeigen sich auf Bandfotos, im Booklet und in Videos gerne maskiert. Auch musikalisch maskiert man gerne. Hinter allem steckt im Kern sehr eingängiger, melodischer Rock mit einprägsamen Hooks, der leicht nölige Unterton beim Gesang vermittelt hier gerne das Stigma "alternativ". Oft mehrstimmige Melodien sind indes eine der großen Stärken der Briten, denn spätestens nach drei Umdrehungen bilden sich doch so einige massive Ohrwürmer aus ('Roses Are Dead, Violets Are Too', 'Days Of Patients'). Dennoch braucht man länger, um "Bleed Between The Lies" im vollen Umfang zu erfassen.
Denn die Band macht Dinge, die sich nicht gehören, sie setzt ihrer Musik nämlich jede Menge skurrile Masken auf. Die Songs werden gerne mit durchgeknallten elektronischen Spielereien, modernem Riffing, Sprechgesang und gelegentlichen Screams garniert. Mitunter reichen die Arrangements sogar in den Progrock rein, bestechen durch schöne Pianopassagen ('Dreamcatcher') oder aber werden musicalmäßig und theatralisch ('Screams Of Silence'). Sogar ambiente Zwischenspiele verirren sich in der Musik. Passt das? Klar passt das! Höchst kreativ ist das! Der musikalische Kick ist bei NEVER A HERO überaus vielfältig, denn man weiß nie so genau, was diese Weirdos als Nächstes machen, nur auf die kontinuierlichen Salven an Killermelodien ist Verlass. Zu allem Überfluss haben einige Songs auch noch ungemeinen Tiefgang (z.B. 'Stalked'). Zumeist jedoch bespaßt NEVER THE HERO den Hörer mit bunter, gut gelaunter, hochmelodischer und quietschfideler Musik, die Lust auf einen zappeligen Livegig mit biergeölter Kehle und Faust in der Höhe macht. Ja, da simmer dabei, das ist prima: "Bleed Between The Lies" aus Sudbury, Suffolk. Go for it, dig the underground!
P.S.: Diese Debüt-CD stammt schon aus dem Jahre 2012 und man kann sie für nur 5 Pfund auf der Bandhomepage bestellen. Falls es gefallen sollte, sei gesagt, dass die Band bereits am zweiten Album schraubt. Man darf gespannt sein!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Thomas Becker