NECROID - Natural Disharmonies
Mehr über Necroid
- Genre:
- Death Metal
- Illusion
- Light Bulb Massacre
- Alive Dead Undead
- Law Of The Jungle
- Natural Disharmonies
- Burning The Vermin
- Cannibalistic Rituals
- Trapped in Darkness
- Where Darkness Is Eternal
- Necromechanicals
- Mankind
Ein selbstfinanziertes Debüt-Album wie NECROIDs "Natural Disharmonies" lässt sich kurz und knapp mit zwei Thesen beschreiben. Erstens: Ja, diese Jungs haben sichtlich Spaß an halswirbelzerschmetternden Death-Metal-Klängen, die Homepage spricht da Bände. Zweitens: Nicht immer macht solches Herzblut in der Darbietung fehlende Eigenständigkeit wett - mit einem Plattenvertrag wird es für NECROID in so einem heiß umkämpften Sektor wie dem Todesblei-Markt schwer, zumal diese Jungs nicht wie ausgemachte Geschäftsexperten wirken. Und: Die "Natural Disharmonies" klingen zwar grundsolide und sauber - aber das machen mindestens hundert andere Bands und ihre Debüt-Scheiben ganz ähnlich, mal ein wenig schlechter, dann mal wieder etwas besser. Eigentlich könnt hier das Review enden, ein wenig Beachtung haben die Musiker aus dem schwäbischen Freiburg dann aber doch verdient ...
NECROID existieren seit vier Jahren, die Musiker sind noch junge 21 bis 23 Jahre alt. Bisher ist ein Demo mit dem innovativen (sic!) Namen "Into Darkness" erschienen, das mittlerweile wohl auch ausverkauft ist. Deswegen, so die Band, haben sie nun auch "Natural Disharmonies" herausgebracht. Als Sound-Mischer konnten sie dabei Achim Köhler (PRIMAL FEAR, SINNER, BRAINSTORM) gewinnen - nicht unbedingt ein Vorteil, schließlich ist der etwas schwedisch angehauchte Kettensägengitarren-Sound reichlich dünn, die wirkliche Wandwirkung vermag sich nicht einzustellen. Trotzdem ist es nicht schlecht, was NECROID bieten, liegen doch ihre hörbaren Vorbilder bei Bands wie SINISTER, BENEDICTION, BOLT THROWER und so weiter - die drei Musiker pflegen also eine gesunde Mischung aus schnellen Rasereien und betont moshbetonten Druck-Passagen, dazu gesellen sich ein paar düstere Akustik-Parts ('Burning The Vermin') und die ein wenig an AUTOPSY und ASPHYX erinnernde Grunze-Stimme von Sänger Stefan. Dieser positive Gesamteindruck hebt NECROID jetzt allerdings nicht so besonders hoch aus dem allgemeinen Riesenpool ähnlicher Bands heraus, doch sind NECROID dann auch wieder so konsequent und durchgängig druckvoll, dass sich ihre potenziellen Hörer zu keiner Sekunde vor allzu großer Langeweile fürchten müssen. Gleichwohl: Der Stein der Death-Metal-Weisen ist diese gut 50 Minuten dauernde Scheibe noch lange nicht, allenfalls gutklassige Todesblei-Kunst, die für zehn Euro über die Homepage der Band geordert werden kann. Nicht zu teuer, aber eben auch nicht existenziell notwendig - eben für Fans, die die Kohle gerade übrig haben.
Anspieltipps: Natural Disharmonies, Burning The Vermin, Necromechanicals
- Redakteur:
- Henri Kramer