NECARE - Ruin
Mehr über Necare
- Genre:
- Doom/Death Metal
- Label:
- Firebox Records
- Release:
- 15.04.2004
- Stillborn Twilight
- Rite Of Shrouds
- Desire (The Dawn & The Chrysalis)
- Canto XXXIV
- Ruin
- Celia
- Gethsemane
- Waters Of Quiet
- Touching Eternity
In letzter Zeit kann man sich als Doom-Anhänger wirklich auf Firebox Records verlassen und wurde mit den letzten Alben von SWALLOW THE SUN und MAR DE GRISES schon reichhaltig beschenkt. In dieser Tradition legt das finnische Label nun mit dem neuen Release der amerikanischen Slow-Deather NECARE eindrucksvoll nach und präsentiert erneut eine hoffnungsvolle Newcomerband, die dem in den letzten Jahren stark angeschlagenen Genre wieder weiter auf die Sprünge hilft.
"Ruin" ist dabei äußerst melodisch ausgefallen und bietet trotz der meist überdurchschnittlich langen Songs auch haufenweise eingängige Passagen. Besonders prägnant kommt dies im dritten Track 'Desire (The Dawn & The Chrysalis)' zum Vorschein, einer schleppenden Heavy-Nummer, die sich über einen ruhigen sphärischen Mittelpart in ein großartiges melodiöses Finale begibt und dabei bleibenden Eindruck hinterlässt. Bevor es aber dazu kommt, haben NECARE mit `Rite Of Shrouds´ schon einen ersten Standpunkt gesetzt, der vom Aufbau her ähnlich gestaltet wurde, jedoch insgesamt noch einen Zacken düsterer klingt. In beiden Nummern fällt auch schon die tolle Stimme von R.H. (?) auf, die streckenweise an den Sänger von DARK TRANQUILLITY erinnert und auf Anhieb gut gefällt.
Nach diesem tollen Einstieg können die Amerikaner das hohe Level jedoch nicht immer ganz halten, da sich stellenweise dann doch einige Längen eingeschlichen haben, allen voran beim 13-minütigen `Celia´, das mittendrin ein wenig an Spannung verliert, obwohl die Arrangements wie gehabt gut sind. Auch das von gequältem Sprechgesang begleitete Titelstück kann mit den beiden Openern nicht ganz mithalten und mindert den Gesamteindruck ein klein wenig.
Mit `Gethsemane´, bei dem wieder einige dunkle Gothicparts integriert wurden, geht es dann aber steil bergauf, bevor nach dem stimmungsvollen Keyboard-Instrumental `Waters Of Quiet´ mit `Touching Eternity´ die einzige richtige Death-Metal-Nummer auf den Hörer hereinbricht, die aber trotz der aggresssiveren Herangehensweise die Melodien nicht außen vor lässt und das Album sehr überzeugend abschließt.
Abgesehen von den eben erwähnten Längen haben NECARE hier ein wirklich erstklassiges, mit einer tollen Grundatmosphäre versehenes Album eingespielt, das man sich besonders als Fan alter PARADISE LOST, ANATHEMA und MY DYING BRIDE mal zu Gemüte führen sollte, denn in vielerlei Hinsicht klingt "Ruin" den britischen Protagonisten durchaus ebenbürtig. Und wenn man schon einmal dabei ist, sollte man sich auch direkt mal näher mit dem restlichen Katalog von Firebox Records beschäftigen, denn, wie gesagt, hier tummeln sich einige sehr interessante Newcomer, die man als Anhänger der langsamen Töne auf jeden Fall mal antesten sollte. Vorerst aber gibt es erstmal eine Kaufempfehlung für dieses tolle Album hier!
Anspieltipps: Rite Of Shrouds, Desire (The Dawn & The Chrysalis), Touching Eternity
- Redakteur:
- Björn Backes