NASUM - Helvete
Mehr über Nasum
- Genre:
- Grindcore
- Label:
- Relapse/SPV
- Release:
- 19.05.2003
- Violation
- Scoop
- Living Next Door To Malice
- Stormshield
- Tiem To Discharge
- Bullshit
- Relics
- We Curse You All
- Doombringer
- Just Another Hog
- Drop Dead
- I Hate People
- Go!
- The Final Sleep
- Slaves To The Grind
- Breach Of Integrity
- The Everlasting Shame
- Ýour Words Alone
- Preview Of Hell
- Illogic
- Whip
- Worst Case Scenario
In den letzten Jahren haben sich NASUM mal eben an die Spitze der neuen Grindbewegung gespielt. Vor allem das letzte Album "Human 2.0", eine Abrissbirne allererster Güte, sorgte dafür, dass NASUM unter Krachfetischisten einen exzellenten Ruf genossen.
Die drei Schweden hatten eben alles, was guten Grindcore nunmal auszeichnet: kompromissloses Vorgehen, fiese Riffs, derbstes Geballer und einen gewissen technischen Anspruch, sodass man nie das Gefühl hatte, Dilettanten bei der Arbeit zuzuhören. Hat sich diesbezüglich beim neuen Album etwas geändert?
Die Antwort ist ein klares Jein. NASUM sind natürlich immer noch räudig, roh und fies wie die Hölle und bolzen sich erstaunlich präzise und tight durch ihre zum Teil ziemlich kurzen Massaker. Wer die Schweden schon immer geil fand, wird auch "Helvete" geil finden. Wer dagegen NASUM schon immer für primitive Krachmacher gehalten hat, verschwendet hier nur seine Zeit.
Richtig cool ist hingegen die Neuerung, dass die Band verstärkt auf fette Midtempoparts setzt, deren Riffing auch beim härtesten Hyperspeedmaniac für Begeisterungsstürme sorgen wird. Gut, auch bei "Human 2.0" wurde das eine oder andere Mal Midtempo zur Auflockerung eingestreut, aber diesmal ist sowohl der Anteil der langsameren Parts höher als auch deren Ausarbeitung besser.
Am Anfang wird aber erstmal in 38 Sekunden dem großen Rest der Grindszene gezeigt, wo der Hammer hängt. 'Violation' ist der präzise, zähnezerschmetternde Tritt in die Fresse, diese Urgewalt macht sofort klar, wer hier am Werke ist. Das nachfolgende 'Scoop' allerdings ist dann mit seinen Uptempoparts, den Stakkatoriffs und dem schleppenden Teil sehr abwechslungsreich ausgefallen.
Aber keine Bange, die Schweden knüppeln vor allem ab 'Slaves To The Grind' ohne Rücksicht auf Verluste drauflos wie die Irren. Ob nun 'Preview Of Hell', 'The Everlasting Shame', 'Worst Case Scenario' oder 'Illogic' - jeder Track wartet mit fetten Blasts respektive Uptempogeballer auf. Und damit es nicht allzu langweilig wird, tritt das Trio ein paar Mal auf die Bremse, um dann wieder ein paar simple, treibende Riffs auszupacken.
NASUM kommen dabei immer schnell auf den Punkt und besitzen auch genug songschreiberische Klasse, um Langeweile gar nicht erst aufkommen zu lassen. Besser kann man Grindcore im Jahr 2003 nicht spielen.
Man sollte nun nicht vergessen, dass die Band auch Mut zum Experiment zeigt und mit 'Relics', einem sehr treibendem Song ohne jede Tempoeruption, auch verdammt gut grindrocken kann. Ebenfalls sehr gut klingt das nett betitelte 'I Hate People', bei dem wieder die Stakkatoparts ausgepackt werden. Überhaupt setzen die drei Grindkings im ersten Teil des Albums vermehrt auf Midtempoparts, selbst das fieseste Geholze wird immer wieder durch langsamere Teile aufgelockert.
Bei 'Stormshield' zeigen sich sogar zaghafte Melodieansätze, die aber sofort vom nächsten Blastbeat niedergebügelt werden. Und nicht zu vergessen, der Wechselgesang aus Gegrowle und Gekreische kommt ebenfalls ziemlich cool rüber.
Als Fazit kann man nur feststellen, dass NASUM trotz der leichten Stiländerung immer noch zu den besten Grindbands heutzutage gehören und nichts, aber auch gar nichts von ihrer Brutalität eingebüßt haben. Wer Grindcore mag, wird "Helvete" lieben!
Anspieltips: Relics, Scoop, Preview To Hell, I Hate People, Stormshield, The Everlasting Shame, Bullshit
- Redakteur:
- Herbert Chwalek