NARJAHANAM - Undama Tath'hur Al Shams Min Al Gharb
Mehr über Narjahanam
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Haarbn / Evil Distribution
- Release:
- 05.10.2007
- Taht Alamat Al Nujoom
- Laheeb Al Nar
- Al Jihad
- Al Shar Wa Aljan
- Rayat Al Mowt
- Nehaya Wa Bedaya
- Huroob Al Zaman Al Akheer
- Yowm Al Maw'oud
- Al Aukhera
Der Exotenpreis des Jahres geht an die originellen Black Metaller von NARJAHANAM aus dem arabischen Königreich Bahrain.
Dass Metal eine recht globale Angelegenheit geworden ist, das ist nichts Neues mehr, doch manchmal bin sogar ich noch überrascht, aus welchen Ecken der Welt uns denn inzwischen Metalscheiben erreichen. Celtic Metal aus Brasilien ist schon recht abstrus, doch Black Metal von einem arabisch-islamischen Inselstaat inmitten des persischen Golfs setzt dem dann doch noch eins drauf.
Die Band hört auf den Namen NARJAHANAM (Arabisch für "Höllenfeuer"), kommt aus dem Königreich Bahrain und stellt sich überraschend gut an. In Sachen Melodieführung und Atmosphäre kommen ganz gelegentlich gewisse arabische Elemente zum Tragen, die jedoch sehr dezent eingeflochten sind. Wir haben es also keinesfalls mit orientalischem Folk Metal zu tun, sondern schon mit relativ urwüchsigem atmosphärischem Death / Black Metal, der jedoch immer wieder einen Einschub parat hält, der die Herkunft der Band deutlich erkennbar macht. Gerade im Bereich der Perkussion und der Leadgitarre sind die arabischen Elemente an den passenden Stellen präsent.
Als sehr positiv empfinde ich, dass sich das seit vier Jahren unter diesem Banner aktive Duo kein bisschen bei den nordischen Black-Metal-Standards bedient. Wer würde schon eine Band aus dem Mittleren Osten brauchen, die nach norwegischen Waldschraten oder schwedischen Elchtötern klänge. Statt dessen schaft es diese Band doch tatsächlich, in einem Genre Originalitätspunkte zu sammeln, das unter der Veröffentlichungsflut leidet, wie kaum ein anderes.
In meist sehr gedrosseltem Tempo und mit einem finsteren Groove versehen, hin und wieder ganz dezent und passend mit den erwähnten folkloristischen, aber auch mit elektronischen Versatzstücken angereichert, walzen sich Mardus und Busac durch neun Stücke, die natürlich nicht alle perfekt sind, die aber doch mit einem eigenen Charme beeindrucken und dabei sehr eindringlich, fast zwingend wirken. Mardus tiefe, gemäßigte Growls und die sakralen Gesänge belegen, dass Arabisch eine Sprache ist, die sich sehr gut für diese Art der Musik eignet. Eine gewisse Gänsehaut stellt sich bei mir auf jeden Fall ein, wenn zu Black Metal - der Teufelsmusik des Westens - in arabischer Sprache die Worte "Al Jihad!" erklingen.
Für Exotensammler natürlich zwingend, aber auch fraglos interessant für diejenigen unter euch, die es als Black-Metal-Fans noch immer nicht aufgegeben haben, nach originellen Bands zu suchen. Hört unbedingt mal bei YouTube rein und entdeckt einen der spannendsten Szene-Newcomer der letzten Jahre.
Anspieltipps: Taht Alamat Al Nujoom, Al Jihad, Kayat Al Mowt
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle