NARBELETH - Svmma Cvm Nox Arcana
Mehr über Narbeleth
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Folter Records
- Release:
- 11.06.2021
- Nox Arcana
- Cold Whisper Carried By The Wind
- A Throne Over The Seven Stars
- Gates Of The Beyond
- Moon Of A Thousand Shapes
- Towards The Most Primitive Matter Of Our Nature
- Hear The Pale Moon Speak The Arcane Secrets
- The Boiling Blood
Finster ist der Tag
Zugegeben, ich kannte NARBELETH vor dieser Veröffentlichung nicht und wer, wie ich, Kuba bislang nur mit Rum, Zigarren und karibischem Wetter in Verbindung brachte, wird spätestens jetzt auch die Brücke zu eingängigem und authentischem Black Metal schlagen können. Richtig, solche Töne müssen nicht immer aus Norwegen kommen, können Dakkar und Vindok, die beiden Mannen hinter NARBELETH doch Großen der Szene das Dunkelwasser reichen. Und trotz kräftiger DARKTHRONE-, SATYRION-, NECROPHOBIC- und EMPEROR-Vibes und einem dem gewissen JUDAS ISCARIOT-Flair bringen die beiden Havanna-Blackies doch auch eine Menge Eigenständigkeit mit und sorgen dafür, dass "Svmma Cvm Nox Arcana", ihr bereits fünftes Album, ziemlich viel auf dem Kasten hat.
Und wer hätte gedacht, dass aus solch einer sonnigen Gegend derart frostig-düstere Töne stammen? Natürlich dürfen auch melodische Momente nicht fehlen und durch geschmackvolle Tempowechsel – mal droht Unheil wie die Ruhe vor dem Sturm, mal sägen sich die beiden mit offenen Augen durch Mark und Bein – bekommt "Svmma Cvm Nox Arcana" auch eine dichte Atmosphäre. Hier stürmen das bedrohlich, aber dennoch fern von rasender Wut schleppende 'Cold Whisper Carried By The Wind', das dynamische und dennoch harte 'Gates Of The Beyond' sowie mit 'Moon Of A Thousand Shapes', dem die Akustikgitarre und die cleane Passage sehr gut zu Gesicht steht, mein persönliches Highlight an vorderster Front. Es muss also nicht immer kompromisslos auf die Zwölf gehen.
Doch keifender Gesang, Blastbeat-Attacken in Hülle und Fülle und der Blick in die alte Schule des skandinavischen Finstermetalls kommen vorliegend auch nicht zu kurz und Freude pechschwarzer Highspeed-Orgien werden dank 'A Throne Over The Seven Stars' trotz oder gerade aufgrund der sehr starken Melodie, sowie 'Towards The Most Primitive Matter Of Our Nature' und dem nicht allzu fernen NETTLECARRIER-Cover 'The Boiling Point' glücklich gestimmt. Die wohl führende Extreme-Metal-Combo aus Kuba hat mit ihrem fünften Album also ein richtig heißes, bitterböses und klirrend-kaltes Eisen im Feuer, das in mir den Drang auslöst, mir auch die ersten vier NARBELETH-Rundlinge einzuverleiben. Es könnte also finster werden im deutschen Sommer.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp