NARBELETH - A Pale Crown
Mehr über Narbeleth
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Folter Records
- Release:
- 05.01.2024
- Pathways To Occult
- A Pale Crown
- To Step Beyond The Veil
- On The Sight Of Dusk
- Of Moonlight And Spirits
- Witness And Provider
- Their Ethereal Dance Through Mist And Starlight
- The King Of The Shadowthrone
Es geht finster weiter.
Obwohl die Band mit "A Pale Crown" schon ihr sechstes Album veröffentlicht, hat mir der Name NARBELETH vor dem Vorgänger "Svmma Cvm Nox Arcana" rein gar nichts gesagt. Der allerdings hat mich doch sehr beeindruckt, sodass ich mit entsprechenden Erwartungen an das neue Teufelswerk herangetreten bin. Von ihrer Nähe vor allem zu SATYRICON, aber auch IMMORTAL, DARKTHRONE, NECROPHOBIC und EMPEROR, weichen die beiden Bandköpfe Dakkar und Vindak auch diesmal keinen Millimeter ab und effektiv wird der Weg, auf dem ich NARBELETH im Sommer 2021 kennenlernte, nahtlos weitergeführt. Und obwohl das Überraschungsmoment natürlich etwas verpufft, passt die "A Pale Crown"-Veröffentlichung zum derzeitigen Frost, der melancholischen Jahresauftaktsstimmung und dem frühen Einsetzen der Dunkelheit wie die berühmte Faust aufs Auge.
In bester Tradition zum Schwarzmetall der 1990er Jahre drücken sich hymnische Finstermelodien, sägendes Riffing und unbarmherziges Geballer gegenseitig die Klinke in die Hand, während eine Atmosphäre, die eher aus den tiefsten Wäldern Skandinaviens als aus Havanna, der Heimat des Duos, zu kommen scheint, dem "A Pale Crown"-Prozedere den Stempel auf. Im Vergleich sagt mir mein erstmaliger Kontakt mit NARBELETH zwar noch immer mehr zu als das aktuelle, doch dank des rasenden 'Pathways To Occult'-Eröffnungstrommelfeuers, der als Repräsentant der gesamten Platte seinem Titel alle Ehre macht, einem Bollwerk wie 'Of Moonlight And Spirits', dessen Melodie bei aller Schwärze die Trümpfe in der Hand hält, sowie des abschließenden, geschmackvollen, aber nah am Original orientierten SATYRICON-Covers 'The King Of The Shadowthrone' ist die Platte einfach eine Bank.
Aufgrund effektiven Gesangs, zwingenden, aber nicht allzu penetranten Melodien, einer Aura, die sich perfekter dem Januar nicht anpassen könnte, und einigen ungeschliffenen Diamantmomenten, schaffen es Dakkar und Vindak mit "A Pale Crown", die Messlatte des Vorgängers zu erreichen, wenngleich auch nicht zu übertreffen. So gibt es die gleiche Punktzahl wie damals und beide Alben reiten als kopflose Reiter durch die dichten Wälder dieser Welt, köpfen fröhlich und versiert jene, die sich ihnen in den Weg stellen und kredenzen ein wirklich gutes Black-Metal-Album. Nur etwas mehr Eigenständigkeit könnte ihnen gut tun, obgleich dieser Tribut an die einstige Hochphase der Szene auch durchaus charmant ist.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp