MYSTIC CIRCLE - Kriegsgötter MMXXV
Mehr über Mystic Circle
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- ROAR
- Release:
- 06.06.2025
- One Rode To Asa Bay
- Die Götter der Urväter
- Azazel's Soulfly
- Cry Little Sister
- Afraid To Shoot Strangers
- Death Metal
- Acheron
- Circle Of The Tyrants
Erweiterte Neuauflage einer längst vergriffenen Cover-EP.
Der zweite Teil der "Kriegsgötter"-Compilations fiel in eine Zeit, in der MYSTIC CIRCLE immer noch flächendeckend belächelt wurde. Die Band hatte zu jener Zeit mit einer Nummer wie 'The Dragonslayer' zwar ein echtes Manifest des hiesigen Black Metals in den eigenen Reihen geparkt, doch die Verknüpfung von teilweise kitschig aufbereitetem Schwarzmetall und "Last Episode" als Labelheimat galt Ende der 90er beziehungsweise zum Jahrtausendwechsel immer noch als strittige Kombination, die von Puristen gerne gemieden wurde.
25 Jahre später schauen Beelzebub und Blackwar auf jene Cover-EP zurück, die seinerzeit schon sehr kontrovers diskutiert wurde, weil schon eine Menge Mut dazugehört, sich mit den Gottvätern von BATHORY zu messen und ein Medley aus einigen ACHERON-Songs zu erstellen, gleichzeitig aber auch einer Legende wie CELTIC FROST zu huldigen. Zumindest von jenem Standpunkt her betrachtet, dass MYSTIC CIRCLE ohnehin immer polarisierte und man schon über Gotteslästerung philosophierte, bevor die Scheibe überhaupt veröffentlicht wurde. Im Nachhinein betrachtet darf man feststellen, dass zumindest die etwas epischere VErsion von 'One Rode To Asa Bay' mit tollen Backing-Vocals von Sarah Jezebel Deva wunderbar funktioniert und dem Song noch einmal einen völlig anderen Blickwinkel verpasst. Das gefällt auch nach zweieinhalb Dekaden immer noch richtig gut, so dass es sicherlich auch lohnend ist, sich hier noch einmal einzuarbeiten.
Am besten gelingt dies nun mit der Jubiläumsausgabe namens "Kriegsgötter MMXXV", die neben besagten Tracks auch noch einige Bonusnummern beinhaltet, die damals nicht auf "Kriegsgötter II" geparkt wurden. Allerdings werden sich hier die Geister scheiden, da sowohl die räudige Variante des POSSESSED-Klassikers 'Death Metal' als auch die bisweilen sehr pompöse Interpretation des IRON MAIDEN-Gassenhauers 'Afraid To Shoot Strangers' an den Qualitäten der Originale weit vorbeirauschen. Auch das biedere Instrumental 'Azazel's Soulfly' und 'Cry Little Sister', ein Stück des "The Lost Boys"-Soundtracks, sind in der MC-Version nun alles andere als berauschend.
Bleibt am Ende noch das dem ersten Demo entnommene 'Die Götter der Urväter', einer der besten Songs, die Beelzebub und sein wechselndes Team je komponniert haben und sicherlich auch hier die Mühen wert. Aber auch diese Nummer kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass MYSTIC CIRCLE in Sachen Coversongs nur bedingt überzeugen kann. BATHORY auf diesem Level zu ehren bringt der Band den gebührenden Respekt. Auch 'Die Götter der Urväter' macht Spaß - ansonsten kann man es leider so halten wie vor 25 Jahren: Die-Hard-Fans greifen zu, alle anderen verpassen kaum Wesentliches.
- Redakteur:
- Björn Backes