MYRKRAVERK - Naer Døden
Mehr über Myrkraverk
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Blut & Eisen
- Release:
- 13.03.2018
- Inngang
- Heidinn Rites Blot
- Ritual
- Astral
- Naer Døden
- Natasatan
- Blåkvit
- Instinkt
- Hyllest! Reia!
- Rekviem
- Dimensjon Dødsspiral
- Nordvegen II
- Utgang
Polarisierend und rabiat - ein schwieriges, meist aber lohnendes Album!
Infamroth, seines Zeichens Mastermind von THRONE OF KATARSIS und SKUGGEHEIM, scheint mit seinen beiden Hauptprojekten offenbar noch nicht voll ausgelastet zu sein. Also hat er kurzerhand MYRKRAVERK ins Leben gerufen, um einige Ideen zu verwerten, deren abstrakter Charakter nicht zu den eher traditionell ausgerichteten Old-School-Kapellen passt, in denen der norwegische Szene-Protagonist sonst verkehrt. Nocturno Culto, Grutle von ENSLAVED und TAAKE-Chefdenker Hoest fanden sofort Gefallen an den außergewöhnlichen Visionen ihres Landsmanns und sagten ihre Teilnahme zu - was sollte also sschiefgehen?
Nun, mit dem Wissen um das Endprodukt dieser Zusammenarbeit kann man sicherlich sagen, dass der Hörer einige Hürden wird nehmen müssen, will er sich in das wahnwitzige Potpourri hineindenken, das Infamroth hier kreiert hat. Zwar ist der Kern von "Naer Døden" definitiv Black Metal der älteren nordischen Schule, bietet dem Songwriter aber genügend Freiräume, sich experimentell zu verwirklichen und allerhand stilfremde Komponenten in die Songs einzubauen.
Einige vertrackte psychedelische Elemente sind dabei ebenso gerne gesehen wie Fragmente aus der Folklore, mit denen MYRKRAVEERK schließlich so starke Kontraste erstellt, dass man irgendwann nicht mehr von einem homogenen Prozess sprechen möchte. "Naer Døden" pendelt zwsichen den Extremen, hat seine Highlight-Momente aber ganz klar in jenen Phasen, in denen man die eigenen Leisten wieder konsequent beschustert. Sobald die Platte jedoch vom Kurs abweicht und sich fast schon avantgardistisch in einem luftleeren Raum aus teils verstörenden Klangmalereien begibt, gelingt es einfach nicht wirklich, Zugang zu erhalten und dem Material etwas abzugewinnen. 'Blakvit' ist beispielsweise so ein polarisierender Track, in dem der Wahnsinn regelrecht hypnotisch inszeniert wird. Sicherlich wird es Zuhörer geben, die genau das mögen werden, aber es ist davon auszugehen, dass sich der größte Teil der potenziellen Anhängerschaft eher auf den zweiten Teil von "Naer Døden" stürzen wird, in dem die schwarze Seite die Überhand gewinnt und MYRKRAVERK mit richtig starken Black-Metal-Momenten überzeugen kann.
Immerhin: Es ist allzu konsequent, die meist verqueren Ideen dieses Albums nicht bei THRONE OF KATARSIS oder SKUGGEHEIM zu verwerten, da dies definitiv den musikalischen Rahmen gesprengt hätte. Doch komischerweise sind es eben genau diese Nummern, die eher konventionell gestaltet sind, mit denen INFAMROTH am Ende triumphieren kann. Schade jedoch, dass sie nur zwei Drittel dieser Platte ausmachen, während man sich durch den Rest irgendwie durchkämpfen muss. Denn sonst wäre "Naer Døden" ein absolutes Must-Have geworden - einen Status, den die Platte aufgrund der angesprochenen Schwierigkeiten leider vefehlt.
Anspieltipps: Hyllest! Reia!, Instinkt, Nordvegen II
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes