MYRKGRAV - Trollskau, Skromt Og Kolabrenning
Mehr über Myrkgrav
- Genre:
- Folk Black Metal
- Label:
- Det Germanske Folket
- Release:
- 27.10.2006
- Gygra Og St. Olav
- Fela Etter'n Far
- Om A Danse Bekhette
- Oppbrennerbonn
- Olav Tryggvason
- Mellomspell (Instrumental)
- Tre Skygger Tel Kolabrennern Kom
- Tjernet
- De To Spellemenn
- Finkjerringa
- Endetoner (Instrumental)
Aus dem Meer der Pagan-Metal-Produkte ist das Album des norwegischen Ein-Mann-Projektes MYRKGRAV auf meinen Schreibtisch gespült worden. Lars Jensen heißt der Künstler, der im zarten Alter von 19 Jahren begonnen hat, unter dem Banner von MYRKGRAV Folk Black Metal zu kreieren. Er selbst singt, spielt Gitarre, Bass, Keyboard und Drums in einem, hat aber eine Reihe von Gastmusikern beschäftigt, die ihn unterstützen.
Und so kommen elf Stücke zu Stande, die stilistisch am ehesten in die Nähe von FALKENBACH gerückt werden können. Während bei jenen jedoch die folkloristischen Elemente überwiegen, sind es bei MYRKGRAV die schärferen Black-Metal-Elemente.
Dennoch ist die qualitativ ansprechende Produktion eher harmonisch und sehr melodiös. Immer wieder finden sich zarte Gitarrenläufe, bevor einhergehend mit einer Temposteigerung der heisere Gesang die Songs komplettiert. Die Texte widmen sich der Heimat des Künstlers Ringerike, der in der Vergangenheit den Bauernhof von Sänger Lars Jensens Verwandten auf einem Gemälde festgehalten hat, welches im Übrigen das Cover der vorgelegten CD darstellt. Und so ist zu erfahren, dass die Songs sprachlich im sogenannten "Ringeriksdialekt" verfasst wurden und als Grundlage mündliche Überlieferungen aus Norwegen dienen.
Damit der Rezipient hinsichtlich der Songtexte nicht allzu sehr im Regen stehen bleibt, werden im Booklet die Inhalte jedes Titels vorab in englischer Sprache zusammengefasst.
Die sonstigen Zutaten auf "Trollskau, Skromt Og Kolabrenning" sind genrevertraut. Hymnenartige Männergesänge finden sich ebenso wie langsame getragene Instrumentalpassagen. Track sechs mit dem Titel 'Mellomspell' zum Beispiel kommt komplett ohne Gesang aus, ebenso das Abschlussstück 'Endetoner', eine ebenfalls eher langsame, dennoch weniger finstere Komposition, in der die melodieführenden Saiteninstrumente geschickt in den Klang des Keyboards eingebettet werden. Dies führt nicht nur bei diesem Stück, sondern insgesamt dazu, dass das Album trotz seiner Black-Metal-Einflüsse nicht allzu rau daher kommt. Wer also beim Genuss von melancholischer Musik der härteren Gangart Wert darauf legt, nicht völlig auf eine wiedererkennbare Melodie zu verzichten, dem könnte MYRKGRAV gefallen.
Zum Schluss gleichwohl noch eine deutliche Anmerkung: Im Innendeckel des Booklets finden sich folgende Zeilen: "Although Myrkgrav's lyrics are based around quite national-romantic subjects, I don't give a rat's ass about party-politics, and therefore I would prefer that none of you think Myrkgrav has a political approach to any musical efforts, at all." Kurz gesagt - Lars Jensen will offenbar zum Ausdruck bringen, dass er trotz seiner national-romantischen Texte nicht in die rechte Ecke gedrückt werden will. Seine Erklärung hinterlässt dennoch einen faden Beigeschmack. Man beachte nämlich, dass das Werk bei dem Label 'Det Germanske Folket' erschienen ist, deren angeschlossener Vertrieb 'Ureuropa' einschlägige Bands wie GRAVELAND und NOKTURNAL MORTUM im Programm hat. Wer im Schatten derartiger Gesellen segelt, muss sich nicht wundern, wenn er den braunen Wind abbekommt! Vor diesem Hintergrund sei auch dem interessierten Hörer nahegelegt, eine Kaufentscheidung mit gesundem Verstand zu überdenken.
Anspieltipps: Gygra Og St. Olav, Fela Etter'n Far, Endetoner
- Redakteur:
- Erika Becker