MUCUPURULENT - Bloodstained Blues
Mehr über Mucupurulent
- Genre:
- Grindcore/Rock
- Label:
- Morbid Records / Soulfood
- Release:
- 26.05.2006
- St. Anus
- Lycanthrope
- Hell Is Here
- Leon
- Evil Rejects
- Bloodstained Blues
- OCB vs. Rips
- My Own Misery
- Total Blockade Eye
- Torn To Pieces
- Cut Under The Left Eye
- Menschenfeind
Blues, quasi der Ur-Rock. Und dazu noch rauer Grindcore? Zumindest versuchen MUCUPURULENT dieses Kunststückchen auf ihrer neuen "Bloodstained Blues"-Scheibe. Es gelingt ihnen zumeist, aber eben nicht immer. Denn die eigentlich immer schon recht kultigen Jungs aus dem Schwabenland - seit mehr als zehn Jahren röcheln sie sich durch den Underground - verlassen sich auf ihrem inzwischen vierten Album leider zu stark auf genau die Trademarks, die sie sich bei ihren Fans erarbeitet haben, ohne diese aber mit neuem Leben zu füllen. Dies liegt daran, dass MUCUPURULENT, diese Band mit den vielen Uuus im Namen, frühere Verrücktheiten vom Schlage 'Splattering Nirvana' tendenziell eher sein lässt und stärker auf Sicherheit setzt. Das ist an sich nicht schlimm, denn auch ihre aktuellen Kompositionen wie 'Hell Is Here' oder 'Torn To Pieces' wirken durch ihre Mischung aus derbem Groove mit rock 'n' rolligen Grindeinlagen recht gut tanz- und moshbar. Und natürlich ist der Sound für ihr Gemetzel immer noch roh und derbe. Und selbstverständlich hat "Sänger" Grindmaster Flesh auch auf "Bloodstained Blues" den Dreh raus, verheerend tief ins Mikro zu growlen und seine Aggression dabei mit völlig unverständlichen Texten heraus zu lassen.
Allerdings: Beim Schreiben und Aufnehmen der neuen CD scheint sich ein gewisses Männchen namens Routine eingeschlichen zu haben, das kreative Ausbrüche in einem sowieso recht eng abgesteckten Genre wie Grind-Death-Rock leider kaum zulässt. So bleibt die "Bloodstained Blues"-Scheibe gut 41 Minuten ein ganz nettes Album, das aber auf Dauer zu wenig Abwechslung bietet - denn selbst die obligatorischen Metzel-Soundschnipsel am Anfang vieler Songs wirken nach gewisser Zeit nicht mehr so recht. Und der Doppelbrüller aus früheren Zeiten wird leider viel zu selten verwendet: Das spaßige 'OCB vs. Rips' ist da ein feines, aber wenig zu vernehmendes Beispiel. So muss am Ende die Erkenntnis stehen, dass es MUCUPURULENT eigentlich besser können. Und über das komplett uninspirierte Hässlich-Cover sollte am Besten gar kein Wort mehr verloren werden. Außer: Schwamm drüber!
Anspieltipps: Hell Is Here, OCB vs. Rips, Torn To Pieces
- Redakteur:
- Henri Kramer