MORKE - To Carry On
Mehr über Morke
- Genre:
- Melodic Black Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- True Cult Records
- Release:
- 10.10.2025
- Sublymed Respair
- Falling Leaves
- Ashes Of Feudalism
- Myne Owne Hertis Rote
- Coup D'Oeil
- Viola Odorata
- Crystalline Firmament
- Wisterian Arbor
- To Carry On
Eine unendliche Dauerschleife ohne jegliche Variation.
Ich habe mir schon vor langer Zeit abgewöhnt, neue Alben anhand eines vorab bereits geteaserten Songs vorzubestellen, zu oft war die Enttäuschung groß, dass die restlichen Kompositionen die geweckten Erwartungen nicht bestätigen konnten. "To Carry On" wäre durchaus eine dieser Platten gewesen, die auf diesem Wege auf meine Bestellliste gewandert wären, völlig gleichgültig welche Nummer man mir vorab vorgespielt hätte, denn im Grunde genommen sind sie alle stark. Doch trotzdem wäre die Begeisterung final ausgeblieben, denn der deutliche Wermutstropfen besteht darin, dass zwar jede Nummer individuell punkten kann, sie aber im Grunde genommen alle gleich klingen.
Womöglich ist das auch der Grund dafür, dass MORKE in den vergangenen zehn Jahren keinen bedeutenden Schritt nach vorne gemacht hat. Das Soloprojekt von Eric Wing, die nahezu alle Instrumente und auch den Gesang übernimmt, hat eine Rezeptur entwickelt, die eigentlich eine Menge Spielraum für Improvisationen bereithält, diesen aber konsequent ungenutzt lässt. So sind die Keyboard-Arrangements eigentlich ein- und dieselben, die Melodien gleichen sich fast Note für Note, und die einzigen nennenswerten Unterschiede, die sich nun auch auf dem vierten Album des Melodic-Black-Metal-Acts manifestieren, bestehen darin, dass Wing sich mit ihrem Gesang mal mehr, mal weniger einbringt. Ansonsten wird hier die gleiche Leier über 35 Minuten wiederholt, ohne dass auch nur mal ein kurzer Break eingestreut wird, der den geradezu stoischen Stursinn durchbricht.
Für sich betrachtet hätte MORKE hier eine beliebige Komposition als Single herauspicken und veröffentlichen können, bevorzugt eine, in der die Vocals etwas präsenter sind, und man hätte davon ausgehen können, dass die Zielgruppe schnell auf die Band aufmerksam geworden wäre. Doch MORKE ist beim Songwriting viel zu limitiert, ergibt sich in ständigen Wiederholungen und raubt einem Release wie "To Carry On" dann auch jedes mögliche Potenzial. Eric Wing mag eine ambitionierte Musikerin sein. Sollte sie aber künftig keine Abwechslung in ihr Material bringen, wird MORKE auch weiterhin auf Stillstand programmiert sein.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes


