MORGANATICS, THE - We Come From The Stars
Mehr über Morganatics, The
- Genre:
- Progressive Rock / Pop
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Dooweet Records
- I'm A Mess (But I'm Free)
- We Come From The Stars
- Even Terminators Can Cry
- Cycy Stardust
- Fucked Up Serendipity
- (Interstellar)
- My Uncomforter
- I Just Want Something To Happen Tonight
- As Blackbirds Say
- Blue Diamond
- What Remains
Eigensinn als erweiterte Trumpfkarte in einem arg kosmischen Prog-Gefilde
Würde man die Nuancen allesamt zusammenfassen, die das neue THE MORGANATICS-Album "We Come From The Stars" sein Eigen nennt, wäre man wahrscheinlich länger mit der Analyse des Albums beschäftigt als mit dem melancholischen Hörgenuss, den die vier französischen Musiker auf ihrem aktuellen Werk anbieten. Von spacigen Prog-Epen über fast schon Mainstream-affine Popsongs bis hin zu eindringlich-eigensinnigen Alternative-Rockern ist in den elf Stücken nahezu alles vertreten, was Spannung und Interesse generieren könnte. Dass eine Masse unterschiedlicher Fragmente aber noch nicht die halbe Miete ist, hat das Quartett offenbar beherzigt. Ansonsten ließe sich nämlich nicht erklären, dass Detailreichtum und dennoch relativ straightes Songwriting so harmonisch Hand in Hand gehen, wie es auf "We Come From The Stars" der Fall ist!
Der Zugang zum neuen Album wird vor allem durch den intensiven Gebrauch leicht verdaulicher, aber nicht zu penetrant auftretender Melodien erleichtert. "We Come From The Stars" ist über weite Strecken einprägsam und mit Hooklines geschmückt, hat aber nicht jenen aufdringlichen Charakter, den die zahlreichen Pop-Einflüsse eigentlich auf die Agenda schreiben müssten. Es ist am Ende nur der weibliche Gesang, der grenzüberschreitend an die Substanz geht, weil er nicht immer diese Intensität versprüht, die vom melodischen Instrumentarium ausgeht. Dennoch ist die Scheibe gerade deshalb kein Selbstläufer, weil THE MORGANATICS es zwischenzeitlich versäumt, etwas mehr Leben in die Songs zu bringen. Gerade zur Mitte hin ist das epische Feeling doch schon sehr stark ausgeprägt, ohne dass greifbare Kontraste für eine entsprechende Verlagerung der Dynamik sorgen. Mit einem Übersong wie dem Longtrack 'As Blackbirds Say' lockern die Westeuropäer das Ganze aber wieder sehr angenehm auf und schaffen mit 'Blue Diamond' und 'What Remains' auf der Zielgeraden noch eine fehlerfreie Kür.
Es liegt irgendwo etwas Magisches in der Luft, wenn bei THE MORGANATICS progressive Arrangements mit feinster Melodik versehen werden. Leider ist das hohe Niveau aber nicht konstant abrufbar, so dass die B-Note ein paar Abzüge hinnehmen muss. Für Fans von PORCUPINE TREE und Co. ist diese Platte aber dennoch fast unverzichtbar - auch wenn der Anspruch bei weitem nicht so hoch ist und das zuckersüße Moment manchmal etwas überstrapaziert wird!
Anspieltipps: As Blackbirds Say, Cycy Stardust, I'm A Mess (But I'm Free)
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes