MORAG TONG - Last Knell Of Om
Mehr über Morag Tong
- Genre:
- Psychedelic Rock / Doom
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 18.05.2018
- Transmission
- New Growth
- We Answer
- To Soil
- Ruminations
- Ephemera / Stare Through The Deep
Der Zündstoff fehlt!
Auch vor dem Hintergrund, dass der Stoff von MORAG TONG nun alles andere als gut zugänglich ist, ist es nahezu unmöglich, die emotionale Seite des neuen Albums dieser außergewöhnlichen Psychedlic-Combo voll und ganz zu erschließen. Die Band versteckt sich hinter einer Menge Distortion und einer limitierten Palette finsterer Doom-Riffs, setzt aber gerade in den psychedelischen Phasen von "Last Knell Of Om" keine entscheidenden Akzente, weshalb die meisten der sechs neuen Tracks dann doch eher den ungewünschten Fahrstuhleffekt haben. Sprich: Es passiert nicht sonderlich viel, weil die bewegenden Momente gar nicht so bewegend sind, wie sich das die Band vorab vorgestellt haben dürfte.
Doch auch in Sachen Riffing ist "Last Knell Of Om" keine wirkliche Offenbarung; die Band schränkt sich oftmals zu sehr und variiert insgesamt zu wenig, als dass hier weiterführendes Interesse geweckt werden könnte. Erst im abschließenden Longtrack 'Ephemera / Stare Through The Deep' zünden die sphärischen Argumente und bringen auch den Gitarrensound in ein besseres Licht. Doch bis hierhin glänzt "Last Knell Of Om" mit reizlosen Allerweltsriffs, die in der Schnittmenge von Doom, Sludge und okkultem Retro Rock heute niemanden mehr von den Socken hauen - auch nicht den geduldigsten Vertreter dieser Spezies.
In Summe sind es daher viele kleine Facetten, die MORAG TONG den Weg nach weiter oben vorerst versperren. Der sperrige Charakter gehört als Bestandteil eines eigenwilligen Albums ebenso dazu wie die nur phasenweise packende Epik und die ineffiziente Minimalistik bei den Arrangements. Dass die Briten sich auf das Wesentlichste reduzieren wollen, geht völlig in Ordnung, aber bei der Ausarbeitung wäre so manche üppige Note später doch hilfreicher gewesen."Last Knell Of Om" hat einige anständige Passagen, mehr ist es dann am Ende aber leider nicht.
Anspieltipp: Ephemera / Stare Through The Deep
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes