MEVADIO - Fresh Kill Daily
Mehr über Mevadio
- Genre:
- Melodic Death Metal
- Label:
- Drugs/Cargo
- Release:
- 29.05.2008
- Abuser Manual
- Ultimate Human Virtues
- Norma Jean
- The Propaganda
- Necessary Kills
- Directors Cut
- Seven Deadly Songs
- Operation Sabatical
- My Sweet Cage
- Project New Start
MEVADIO kommen aus Dänemark und bieten nach dem 2003er Debütalbum "Hands Down" auf "Fresh Kill Daily" mit zehn Tracks fast 45 Minuten, na ja, Musik. In einen besonderen Musikstil lässt sich die Band dabei nicht einordnen, denn die Dänen mischen Metal, Hardcore, Rockelemente, Sprechgesang und bunte Klanggummibärchen. Das Ganze erinnert dann ungefähr an IN FLAMES, irgendwie an SLAYER, stellenweise sehr an KILLSWITCH ENGAGE, lässt Anleihen von SOILWORK durchblicken und gleicht HATESPHERE stellenweise erschreckend - und ist damit irgendwie schwer zu beurteilen.
Die Musiker können ihren Job. Gutes Schlagwerk, gute Zupfer, und Sänger Kruger hat ausreichend Variabilität in der Stimme für cleanen Gesang und Shouting. Mir erst bei mehrmaligem Hören aufgefallen und erwähnenswert sind in diesem Stilmix die klar gesungen Passagen, die vor allem bei den Refrains in praktisch jedem Lied vorkommen. Auch das Songwriting ist an und für sich technisch nicht zu bemängeln. Und soundtechnisch überzeugt die CD dank des mit ins Boot geholten Produzenten Tue Madsen auch voll. Musikalisch ist im Großen und Ganzen eine eine klare Linie zu erkennen, Wagnisse oder Experimente gehen die fünf Dänen nicht ein. Denn am Ende liegen alle Tracks wieder auf einer Linie, auch wenn Songs wie 'The Propaganda' oder 'Five Necessary Kills' mit deutlich mehr Druck und Power beginnen als der Rest.
Und so stellt sich leider nach einer Hand voll Songs eine gewisse Sättigung ein, und um den Plattenteller leerzuhören, fehlt mir der musikalische Appetit. Denn auch wenn MEVADIO einen eigenen Klang hinbekommen - alle Songs klingen so, als hätten es eben IN FLAMES, SLAYER, KILLSWITCH ENGAGE, SOILWORK oder HATESPHERE schon mal gebracht. Wahrscheinlich muss man live dabei sein, moshen, bangen, hüpfen, singen, schreien und dergleichen, um das volle Potenzial von MEVADIO zu erkennen. Auf CD sind sie technisch gut, und kein Lied ist wirklich schlecht. Aber das reicht musikalisch meiner Meinung nach leider nicht, um wirklich aus der Masse herauszustechen und in demselben Atemzug mit den großen Namen genannt zu werden, die ganz offenbar musikalische Vorbilder der Band sind und bei denen sie zum Teil auch schon als Support-Act auf der Bühne standen.
Positiv sind mir aber die Texte aufgefallen, von denen man zwar – wie so oft in diesem Genre – nicht viel versteht, wenn man nicht gerade mitlesen kann, die aber erfrischend und teilweise wirklich inhaltsschwer sind.
So lässt mich "Fresh Kill Daily" mit gemischten Gefühlen zurück. Denn richtig gut ist die Platte nicht, aber auf gar keinen Fall ist es schlecht, was die Dänen da präsentieren. Wäre "nett" nicht die kleine Schwester von "scheiße", würde ich sagen: "Ganz nett. Kann man gefahrlos mal reinhören." So sage ich nur: "Kann man gefahrlos mal reinhören. Vielleicht gefällt es ja."
Anspieltipps: The Propaganda, Five Necessary Kills
- Redakteur:
- Christoph Maser