METAL LAW - Lawbreaker
Mehr über Metal Law
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Metal On Metal Records
- Release:
- 11.04.2013
- Legacy Of Knights
- Crusaders Of Light
- Right To Rock
- Lawbreaker
- Between Dark And Light
- Heroes Never Die
- Open The Gates Of Hell
- Metal Law
- The Caravan
- Heavy Metal Is Forever
- Mirrors (Bonustrack)
- Metal Or Die (Bonustrack)
- Raise Your Fist (Bonustrack)
Eine traditionsbewusste, faustreckende Scheibe von Fans für Fans.
Die Berliner Band METAL LAW hat in den Jahren 2007 und 2008 zwei Studioalben veröffentlicht, wobei der Zweitling "Lawbreaker" seine Heimat bei Metal On Metal Records fand. Obwohl die Band niemals allzu viel Aufmerksamkeit erhielt, scheint sich die Scheibe nicht allzu schlecht verkauft zu haben, denn immerhin gibt es dieser Tage zum fünfjährigen Jubiläum des Albums eine Neuauflage, die es bestimmt nicht gäbe, wenn die Erstauflage noch am Lager läge. Auf "Lawbreaker" serviert uns das Quartett aus der Bundeshauptstadt eine nicht unbedingt feingeistige, aber dafür rundum metallisch-zünftige Schlachtplatte, die weidlich von martialischen Recken des Teutonenstahls wie RUNNING WILD, ACCEPT und GRAVE DIGGER inspiriert ist, dabei aber auch eine kräftige Schlagseite in Richtung der Väter des epischen Faustreckens nicht verhehlen kann. So erinnert die Art und Weise, wie die Band beispielsweise beim Opener 'Crusaders Of Light' clean gezupfte Muster mit ein wenig majestätischem Keyboard und heldenhaft intoniertem Gesang verbindet, mehr als nur ein kleines bisschen an MANOWAR. Auch ein Song wie das balladesk-episch eingeleitete 'Heroes Never Die' schlägt ganz unzweifelhaft in die von den New Yorkern angesetzte Kerbe, erinnert mich aber auch ein kleines bisschen an SAINT.
Dazu kommt hier ein Funke messerscharfes PRIEST-Riffing und dort ein wenig gedoppeltes Leadgitarrenspiel der MAIDEN-Schule, oder aber bei 'Open The Gates Of Hell' ein waschechtes RUNNING WILD-Lead. Bei den Soli muss ich dann wieder an Ross The Boss denken. Nein, das ist alles nicht wirklich originell, doch darauf legt die Band ganz offensichtlich ebensowenig Wert wie ihre Zielgruppe, denn sonst trüge der Headbanger auf dem Artwork auf seiner Kutte nicht die Patches der meisten genannten Referenzbands. Die Songs sind stets eingängig und laden zum Mitsingen, Headbangen und Faustrecken ein. Ja, sie bleiben sogar länger im Ohr und sorgen live bestimmt für eine tolle Party. So viel zur Habenseite.
Auf der anderen Seite steht indes neben dem Mangel an eigenem Profil ein Gitarrensound, der ein wenig überproduziert wirkt und dabei etwas an Schärfe verliert. Sänger Karsten Degling hat zwar eine wirklich tolle Stimme, dafür aber auch eine etwas seltsame Aussprache mancher Wörter, was den Versen hier und da ein wenig Fluß nimmt. Das ist nicht schlimm und dürfte die Mehrzahl der passionierten Fans gepflegter Teutonik nicht groß stören, aber für Leute, die in der Hinsicht besonders empfindlich sind, soll es nicht unerwähnt bleiben.
Im Vergleich zur Erstauflage ist vorliegender Re-Release um drei Bonustracks aus den Jahren 2001 bis 2003 erweitert. Sie stammen aus einer Zeit, als die Band noch REUDIG hieß und räudiger klang. Das wird besonders denjenigen gefallen, denen die Produktion des regulären Albums etwas zu glatt ist. Auch sonst werten die Bonustracks "Lawbreaker" nochmal auf, denn es handelt sich um sehr schöne, basslastig produzierte, warm klingende und stampfende Rocker mit einigem urigerem Charme.
Im Endeffekt bleibt ein ganze klar definierte und aufrichtig zu den eigenen Faves stehende, traditionsbewusste, faustreckende Scheibe von Fans für Fans, die in der Zielgruppe ihre Freunde gefunden hat und garantiert auch in Zukunft noch finden wird. Auf der anderen Seite ist aber auch klar, dass die Scheibe keinen allzu großen Nachhall haben kann. Auch dies hat sich leider gezeigt, denn nach der Scheibe wurde es erst einmal sehr ruhig um die Band, die nun aktuell wieder mit einer selbst finanzierten EP am Start ist. Hoffentlich bewegt sich dieses Mal etwas mehr für die Band, denn Laune macht die Musik allemal. Einstweilen holt euch, wenn ihr euch von Vorstehendem angesprochen fühlt, den wertig gestalteten Re-Release der "Lawbreaker".
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle