MESETIAH - Tesis
Mehr über Mesetiah
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 31.01.2014
- The Abomination
- Legacy Of The Damned
- Into The Abyss
- Contagious
- Cause Of Anger
- Mother Of All Executions
Brutal stumpf.
Manchmal ringt der gemeine Musikredakteur mit schwitzenden Händen um Formulierungen und Umschreibungen, unfähig, für das soeben Gehörte auch nur ansatzweise angemessene Worte zu finden. Aber dann gibt es ja auch Bands, die einem die Sache ganz einfach machen. So wie im Falle einer Formation namens MESETIAH und deren erster EP "Tesis": Stumpfer, thrashiger Oldschool Death im mittleren Geschwindigkeitsbereich, ausgetragen über sechs großteils gleich klingende Tracks, hier und da recht kurzweilig, in erster Linie aber verblüffend abwechslungsarm. Fast jeder Song besteht aus einem markanten, ständig wiederholten Grundriff; Spannung oder gar Abwechslungsreichtum Fehlanzeige. Der Sound trocken und hart wie sonnengedörrte Erde, die Rhythmusabteilung geradlinig und unerbittlich wie ein nordkoreanisches Exekutionskommando, die Vokalarbeit bissig, brutal und eindimensional.
Würde nicht bei 'Into The Abyss' und 'Contagious' vom tumben Death-Metal-Schema zumindest in Grundzügen abgewichen und dem erleichterten Hörer hier und da ein angenehm headbangtauglicher Moshcore-Part vor den Latz gesetzt, wäre auf "Tesis" an Abwechslung so viel zu finden wie Haare auf dem Schädel eines Neonazis. Die Jungs von MESETIAH machen ihre Sache im Grunde genommen gar nicht schlecht – wer vielleicht nur im Vorübergehen ein paar Takte von "Tesis" erhascht, wird vermutlich grinsend und anerkennend mitnicken. Doch die Band bringt schlichtweg null eigene Ideen mit ein, rein gar nichts, was MESETIAH von anderen modernen Todesblei-Kapellen abheben würde. "Tesis" kann bestenfalls als erste, vorläufige Bestandsaufnahme einer jungdynamischen Band gelten, die gerade erst dabei ist, sich zu sortieren, ihr Waffenarsenal durchzupusten und das Terrain zu sondieren, auf dem sie in Kürze angreifen will. Mit einem erheblichen Kreativitätsschub könnte die nächste Veröffentlichung der Finnen vielleicht mehr Aufmerksamkeit erregen. Sollte dieser ausbleiben, blüht der Band ein belangloses Dasein im musikalischen Niemandsland, noch ehe sie das Licht der öffentlichen Aufmerksamkeit erblickt haben könnte. Kein Vergleich zu BILLY BOY IN POISON und Konsorten.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Timon Krause