MERENDINE ATOMICHE - Rude Rebel Brotherhood
Mehr über Merendine Atomiche
- Genre:
- Groove Metal / Neo Thrash / Crossover
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Locomotive Records
- Release:
- 17.04.2009
- Helmet
- Hope
- Rude Rebel Brotherhood
- Ignorance
- Captain Venice
- Summer Meal
- The Rise Of The Lion
- Just For Us
- No, I Can't
- Burnt
Groovender und eingängiger Metal zwischen PANTERA, PRONG, LYNYRD SKYNYRD und MOTÖRHEAD.
Die fünf Italiener von MERENDINE ATOMICHE spielen einen Stil, den man nicht ganz so einfach in Schublade stecken kann, weil er ziemlich viele verschiedene Haupteinflüsse hat, die sich im einen Song mehr, im anderen weniger stark manifestieren. Der Opener 'Helmet' mit seinem modern groovenden, leicht Hardcore-lastigen Sound, den wuchtigen Riffs und dem gemarterten Gesang geht stark in die Neo-Thrash-Ecke PANTERAs, während das folgende 'Hope' zwar auch einige derartige Passagen aufweist, daneben aber mit halbwegs melodisch rockenden, alternativ angehauchten Passagen der Marke PRONG zu 'Snap Your Fingers'-Zeiten aufwartet.
Der bunte aber doch stets primär auf rockenden Groove ausgerichtete Stilmix geht beim Titelstück munter weiter, das mit ordentlichem Drive nach vorne prescht und dabei klassisch unbeschwerten Westcoast-Rock mit einigen MOTÖRHEAD-Referenzen im Dropped Tuning unter die Leute bringt, bevor es gegen Ende wieder Groove-coriger zugeht. Bei 'Captain Venice' wird das ganze nochmals fröhlicher und traditionell metallischer, auf jeden Fall ein guter Song mit coolem Refrain. Der Trend gen klassisch und gar bluesig rockende Vibes wird mit dem fetten Sleazer 'Summer Meal' fortgesetzt, der mit seinen Southern-Rock-Vibes zwar erneut sauber reinläuft, aber in jedem Fall die Frage aufwirft, wo der rote Faden der Scheibe ist.
Eine Antwort darauf liefert auch das von einem astreinen True-Metal-Intro eingeleitete Brüll-Core-Stück 'The Rise Of The Lion' nur bedingt, da es nämlich postwendend wieder einem dynamischen Rocker mit Wizzö-Campbell-Soli weichen muss. Man wird das Gefühl nicht los, dass die Jungs aus Padua Lust darauf hatten, eine Scheibe einzuspielen, auf der sie all ihren verschiedenen nach Lust und Laune Einflüssen frönen können. Dabei ist es ihnen sogar gelungen, etliche coole Songs zu schreiben und sehr gekonnt umzusetzen, die den Hörer in Bewegung versetzen und live bestimmt gut rüber kommen. Einen prägnanten eigenen Charakter konnten sie sich jedoch noch nicht erarbeiten, und der wird nötig sein, um im Haifischbecken des Musikgeschäfts langfristig bestehen zu können. Andererseits ist die dominierende PANTERA- und PRONG-Schlagseite heutzutage auch nicht mehr so häufig anzutreffen, so dass die Band sicher ihre Fanbase zufrieden stellen wird. Ich will's ihnen wünschen, dass beim nächsten Mal mehr eigenes Profil gezeigt wird, denn Spaß macht die Mucke schon heute. Aufrichtig und klischeefrei ist die Band außerdem.
Anspieltipps: Helmet, Rude Rebel Brotherhood, Summer Meal, Just For Us
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle