MEDUSA - Moment Of Clarity
Mehr über Medusa
- Genre:
- Progressive Death/Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 24.08.2012
- Nexus
- Moment Of Clarity
- Divine Light
- Fields Of Blood
- Mindwalk
- Precious Pain
- Flowers
- Misdirected
Dieses Album braucht keine Härterekorde zu brechen, um spannenden Death/Thrash mit progressivem Anstrich zu bieten.
Eine ansprechende Mixtur haben MEDUSA aus Konstanz zusammengerührt, bei der Progressives mit Thrash und Melodic Death vermengt wird. Die Bestandteile sind nicht neu, ebensowenig die Stilkombination, doch die daraus entstehende Melange hat schon etwas Eigenes und funktioniert sehr gut. Interessant ist zudem die Tatsache, dass es MEDUSA in den über 20 Jahren ihres Bestehens auf nun gerade einmal drei Alben und einige Sampler-Beiträge gebracht hat. Man hat es hier also nicht mit einer Newcomer-Band zu tun und das hört man den ausgereiften Stücken auch deutlich an.
Neun Jahre sind vergangen, seit MEDUSA mit ihrer zweiten Platte "Trace The Signs" um die Ecke kamen. Man hat in der Zwischenzeit weiter am Stil gefeilt, die Grundzutaten sind zwar immer noch die gleichen, aber speziell die Vielschichtigkeit hat mehr Gewicht bekommen. Die meisten Songs haben die Qualität im Ohr zu bleiben (insbesondere die ersten drei Nummern nach dem Intro), gerade wenn es mit wuchtigem Riffing losbollert, ist das sehr gediegen. Da stört man sich auch nicht am nicht ganz so kraftvollen Sound, den MEDUSA im Vergleich zu Bands, die in einem professionellen Umfeld aufnehmen dürfen, auch gar nicht haben können, denn solch eine moderne Produktion kostet schließlich auch ein paar Scheine.
Die Songs sind für Death/Thrash-Verhältnisse recht melodisch und harmonisch gehalten. In diesem Punkt fehlt es "Moment Of Clarity" jedoch manchmal etwas an Biss: Während man gute Melodien problemlos aus dem Ärmel schüttelt, hätte es ruhig ein paar mehr der härteren Ausbrüche geben dürfen, das Mischungsverhältnis ist in dem Punkt ein wenig unausgewogen. Zumal das Ruppige MEDUSA sehr gut zu Gesicht steht - man höre nur mal 'Divine Light', ein wunderbares, treibendes Death-Metal-Geschoss. Mit einer eingängigen, typischen Bay-Area-Gitarrenmelodie kommt 'Fields Of Blood' daher und betont damit die thrashige Seite der Band. Positiv fällt auch der variable Gesang auf: Bereits beim Titeltrack wird Klargesang mit Growling kombiniert und auch das wirkt flüssig und stimmig.
Nun ist "Moment Of Clarity" nicht progressiv im Sinne von Verspieltheit oder verschwurbelten Klangssphären – und auch nicht im "technischen" Sinne wie bei DEATH oder NECROPHAGIST. Auch komplett neuartig ist der Sound von MEDUSA nicht. Aber es werden verschiedene Stilistiken vereint und es wird ein hohes Maß an Abwechslung geboten. Dennoch wirkt die Platte stets griffig und homogen. Die Songs hätten zwar noch etwas mehr Schnitt oder Fiesheit vertragen können, trotzdem ist "Moment Of Clarity" ein lohnenswertes Scheibchen geworden, das es auszuprobieren gilt.
Anspieltipps: Divine Light, Fields Of Blood
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer