ME.MAN.MACHINE - Plastic Faith
Mehr über Me.Man.Machine
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- If Then Records / Sony Music
- Release:
- 02.10.2015
- Break Me Down
- Indestructible
- Phobophobia
- Long Gone
- Back Again
- Adore
- Wake Up
- Let Go Tonight
- Rush
- Sober
- Sister
- What have I Become
- Anew
Pop-Rockiger Stilmix mit Langzeitwirkung.
Die intellektuellen Schweizer schieben mit "Plastic Faith" den Nachfolger zu ihrem 2012er Debüt "Reviver" nach, der ein beeindruckendes, tiefsinniges Album zwischen Pop-Rock, Hardrock und Art Rock geworden ist. Dazu ist die Band zum Quintett gewachsen, allerdings kann ich den Vergleich zum Vorgänger nicht ziehen, da dies mein Erstkontakt mit ME.MAN.MACHINE ist. Doch was für einer!
Denn bereits von ersten Piano-Ton an erzeugen die Eidgenossen Begeisterung. Das als Opener ungewöhnlich platzierte 'Break Me Down' ist ein melancholischer Alternative-Rock-Song, der seine Spannung erst im letzten Drittel über den Refrain entlädt. Eine emotionale Achterbahnfahrt, die auf die folgenden 55 Minuten einstimmt. ME.MAN.MACHINE versteht es, nachhaltige Lieder zu schreiben, dabei jedem Song einen anderen Charakter zu geben, und doch "Plastic Faith" auch als Album funktionieren zu lassen. 'Indestructible' klingt nach Verlangen und kontrastiert mit eher fröhlichen Gitarrenmelodien, 'Phobophobia' ist zeitloser Pop Rock mit Ohrwurmcharakter und das balladeske 'Long Gone' drückt vielleicht am besten die oft zugrunde liegende Melancholie aus, nur um danach in einen wahrhaftig lockeren Popsong namens 'Back Again' zu münden.
Auf "Plastic Faith" klingt nichts gezwungen, trotz der Gegensätze, die sich zeitweise nachfolgen, und auch die Stilbrüche funktionieren tatsächlich problemlos. Gelegentlich kommt mal ein Song dabei heraus, der nicht ganz mit den anderen mithalten kann wie 'Adore', bei dem das aufdringliche Keyboard anfangs etwas stört, sowie 'Let Go Tonight' und das seichte 'Sober', die einfach im Vergleich zu den umliegenden Liedern verblassen. Aber sonst jagt ein großes Lied das andere, Höhepunkt sind das schnelle und fröhliche 'Wake Up' und der Rausschmeißer 'Anew', der den Hörer noch einmal ergriffen macht und bei dem mit Cello- und Violinenklängen zusätzlich für Tiefe sorgen.
"Plastic Faith" ist ein großartiges Album geworden, das Rockfans unbedingt antesten sollten. Hier ist tatsächlich eine Band am Start, die das Zeug zu Großem hat. Wir sollten ihr die Chance geben, denn ihr zweites Album ist absolut hörenswert. 13 Songs, 10 Hits. Muss man erstmal nachmachen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger