MAYDAY PARADE - Sunnyland
Mehr über Mayday Parade
- Genre:
- Alternative Rock / Pop-Punk
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Rise Records / BMG
- Release:
- 15.06.2018
- Never Sure
- It's Hard To Be Religious When Certain People Are Never Incinerated By Bolts Of Lightning
- Piece Of Your Heart
- Is Nowhere
- Take My Breath Away
- Stay The Same
- How Do You Like Me Now
- Where You Are
- If I Were You
- Satellite
Sehr gemächliche, schwindelfreie Herzschmerz-Achterbahn
Mit dreizehn neuen Songs liefern die Pop-Punk-Veteranen MAYDAY PARADE ihren Fans auch anno 2018 wieder eine Vollbedienung an locker-flockigen Herzschmerz-Hymnen, die nie zu hart ausfallen, leicht in Ohr und Tanzbein gehen und folglich niemandem so richtig weh tun. Soll ja auch nicht, keine Frage, wobei mir persönlich MAYDAY PARADE prinzipiell die musikalische Tragik von TAKING BACK SUNDAY fehlt. Das ändert sich auch mit "Sunnyland", Album Nr.6, freilich nicht – aber auch sonst können mich die Herren aus Floria mit ihrem aktuellen Werk nur selten aus der Reserve locken.
Das Album ragt aus der Banddiskographie vor allem durch das im Gegensatz zu den bisherigen Comic-Artworks schlicht und stimmungsvoll-düster gestaltete Cover heraus. Ansonsten kriegt die Anhängerschaft wieder ein gutes Dutzend melancholischer Pop-Rock-Hymnen geboten, von denen nur das mitreißende 'Is Nowhere' sowie in Teilen 'How Do You Like Me Now' und 'Never Sure' punkig-dynamisch hervorstechen. Als einzig überzeugender Grenzgänger zwischen den Polen bleibt noch der köstlich betitelte zweite Track 'It's Hard To Be Religious When Certain People Are Never Incinerated By Bolts Of Lightning' bei mir hängen, während die zahlreichen langsamen Nummern wie 'Piece Of Your Heart', 'Satellite' oder 'Stay The Same' die Spannungskurve mit ihren belanglosen Säuseleien eher abflachen lassen. Die komplett akustischen Unterbrecher 'Take My Breath Away', 'Where You Are' und 'Always Leaving' beeinträchtigen den Fluss des Albums ob ihrer Langatmigkeit noch stärker und lassen beim klarere Kontraste bevorzugenden Rezensenten allzu häufig Langeweile aufkommen.
Mehr Kante, mehr Härte hätten "Sunnyland" gut getan – man müsste die seelischen Selbstoffenbarungen ja keineswegs aufgeben. Doch wenn gut die Hälfte (!) der dreizehn Nummern für ein reines Akustikalbum hätte verwendet werden können, kommt der Rock über große Strecken schlicht und ergreifend zu kurz. So bleibt der neue MAYDAY PARADE-Output ordentliche, sehr softe Konsensware für Band- und Genrefans, ohne darüber hinaus bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Anspieltipps: Is Nowhere, How Do You Like Me Now
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Timon Krause