MATERDEA - Pyaneta
Mehr über MaterDea
- Genre:
- Melodic Metal / Folk Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Rockshots Records
- Release:
- 08.06.2018
- Back To Earth
- The Return Of The King
- One Thousand And One Nights
- Pyaneta
- Neverland
- S'Accabadora
- The Legend Of The Pale Mountains
- The Legacy Of The Woods
- Coven Of Balzaares
- Metamorphosis
- Bourrè Del Diavolo
Dünner Sound, schwachbrüstiger Gesang und eigentlich eine Menge Talent
Für eine Female-Fronted(?)-Platte ist "Pyaneta" angenehm unkitschig ausgefallen: METERDEA, die Urheber dieses Melodic-Metal-Albums, machen zwar in ihrer Promo-Kostümierung nicht den Eindruck einer allzu seriösen Combo, verstecken sich aber weder hinter allzu dämlichen Klischees, noch hinter aufgeblähten Symphonic-Metal-Arrangements, die von den eigentlichen Songwriting-Qualitäten ablenken könnten. Und trotzdem hält sich die Begeisterung über den inzwischen schon fünften Release der italienischen Truppe stark in Grenzen, weil der letztendliche Output ziemlich kraftlos aus den Boxen schallt und vor allem die vokale Performance alles andere als herausragend ist. Und warum ist das so? Nun, weil die vermeintliche Frontdame in Wirklichkeit ein Mann ist, der jedoch einen sehr femininen und leider auch kraftlosen Ausdruck in seine Stimme legt, von dem sich weite Teile des Materials ein ganzes Stück runterziehen laassen. Und dabei schreibt MATERDEA eigentlich ganz ordentliche Songs.
Doch grundsätzlich ist der dünne Sound ein echtes Hindernis, welches zum einen höhere Bewertungen, zum anderen aber auch ersnt gemeinte Empfehlungen ausschließt. Sobald die Band mal in den Folk-Bereich abdriftet und ein bisschen Stimmung macht, ist "Pyaneta" tatsächlich richtig stark. Die Nummern wirken voluminöser, die Vielzahl der Instrumente tut ihr übriges dazu, und den Schwung nimmt man hier auch gerne mit, weil es insgesamt zu wenig davon gibt. Denn in den (meisten) anderen Momenten bekommt man melodische Kost mit dünnem Gitarrensound, einer dürftigen Gesangsdarbietung und lückenhaft ausgearbeiteten Stoff, der zwar immer wieder mit kurzen Highlights aufflackert, dann aber nicht die entscheidenden Ideen liefert und zudem einfach nicht die Power aufbringt, die gerade flottere Stücke wie 'One Thousand And One Nights' benötigen.
Am Ende ist "Pyaneta" daher auch weit hinter den Möglichkeiten zurückgeblieben, die MATERDEA eigentlich offenstehen. Einen großen Anteil hieran haben die schwache Produktion und die Performance von Frontmann Simon Papa, einen weiteren, nicht unwesentlichen das Ausbleiben von starken, einprägsamen Melodien. Über Talent und Fähigkeiten muss man nicht im Grundsatz streiten, aber wer seine Chancen nicht nutzt (und schließlich ist das hier ja auch nicht das Debüt), der muss irgendwann auch damit klarkommen, dass der Weg nach oben versperrt bleibt. Nach nunmehr fünf Veröffentlichungen scheint das nämlich jetzt langsam aber sicher der Fall zu sein.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes