MARY FAY - This Beautiful Storm
Mehr über Mary Fay
- Genre:
- Indie / Alternative
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Brainstorm Music Marketing Ag (rough trade)
- Release:
- 15.10.2010
- My Bulletproof Consciousness
- No More
- Over You
- Before We Lose It All
- Sorry Ain't Enough
- Still Counting The Days
- Burning Bridges Tonight
- Give Me Back Forever
- The End Of Me And You
- As We Fall Asleep
- When Worlds Collide
Hübscher Rock für den Zeitgeist!
Vier junge Schweden sind eingängig, spannend und neu. Wow, ein Promozettel, der zu zwei Dritteln stimmt. Ich bin beeindruckt. Das Drittel, das daneben liegt, ist natürlich "neu", hätte man sich ja denken können. Denn die Mischung aus Alternative und Indie-Rock mit Pop-Appeal, den MARY FAY aufs Parkett legen, ist mitnichten originell. Kennt jemand 30 SECONDS TO MARS nicht? An die fühlte ich mich gleich erinnert, auch ein wenig an neuere BIFFY CLYRO. Ja, richtig, dass dieses Drittel nicht so recht stimmen will, ist nicht so schlimm, solange nämlich die Qualität stimmt.
Der Sänger ist gerade einmal 18 Jahre alt. Nochmal wow. Denn seine weiche, angenehme Stimme transportiert die luftig-fluffigen Hymnen adäquat und lässt sicher den einen oder anderen Schlüpfer feucht werden. Dazwischen sorgen kontrapunktierende Gitarren für den wilden Touch, der das Ganze natürlich nie ins wirklich Harte transportieren kann, aber immerhin auch vor der finalen Kapitualtion vor der Popkultur bewahrt. Ja, das ist das Rezept, aus dem die wilden Rocker des Jahres 2010 geschnitzt sind, irgendwo zwischen LOSTPROPHETS und SUNRISE AVENUE. Was heißt hier, das sind keine wilden Rocker? Für die Bravo schon.
Und in diese Richtung zielt "This Beautiful Storm" nämlich. Die junge Generation darf die Schweden anhimmeln, zünftig rocken, insgeheim die ruhigen Songs besser finden, und gegenüber den Freunden die Mähne schlenkern. Ist auf jeden Fall mal viel besser als das, was sich jede Woche da in den Charts an Instant-Hits tummelt: Ihr wisst schon, Deckel auf, heiß Wasser drauf, fertig ist die Hitsingle. Nein, hier wird wirklich mit der Hand Musik gemacht. Zwar fehlt dem Werk insgesamt noch ein wenig die Abwechslung, aber das ist ja auch ein Debütalbum. Das kann ja noch werden. Und dass auf Kommerz geschielt wird, ist nun wirklich nicht notwendigerweise ein Makel. Ich sitze in einer kommerziellen Hotelbar, trinke ein kommerzielles Bier und darf dazu ja wohl Kommerz-Rock gut finden. Und mich zwanzig Jahre jünger fühlen.
Anspieltipps: My Bulletproof Consciousness, Over You, As We Fall Asleep, When Worlds Collide
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger