MALEVOLENCE - Where Only The Truth Is Spoken
Mehr über Malevolence
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Nuclear Blast Records
- Release:
- 20.06.2025
- Blood To The Leech
- Trenches
- If It's All The Same To You
- Counterfeit
- Salt The Wound
- So Help Me God
- Imperfect Picture
- Heavens Shake
- In Spite
- Demonstration Of Pain
- With Dirt From My Grave
Gut gebrüllt, Löwe.
Als wäre es gestern gewesen, da hat mich "Reign Of Suffering" in den Schwitzkasten genommen und im Groove-Metalcore-Würgegriff gehabt – was hat mich das MALEVOLENCE-Debüt doch 2013 beeindruckt. Moment, das war sogar gestern, als ich die Platte nochmals auflegte, um mich auf den neuen Dreher "Where Only The Truth Is Spoken" amtlich vorzubereiten. Über all die Jahre haben die Briten also nichts von der Vehemenz ihrer Gewaltausbrüche einbüßen müssen und hatten auch auf "Self Supremacy" und vor allem dem Vorgänger "Malicious Intent" ein deftiges Wörtchen mitzubrüllen.
Nun steht also Dampframme Nummer Vier in den Startlöchern und schafft es scheinbar mühelos, in ähnlich unerbitterlichem Gewässer mitzuschwimmen. Doch anstatt auf der Stelle zu treten oder als bloßer LAMB OF GOD- und BLEED FROM WITHIN-Klon zu fungieren, wissen Shouter Taylor und Co., wie sie ihren erbarmungslosen und vor tödlichem Core-Groove nur so strotzenden Klang kontinuierlich verfeinern können.
Vom 'Blood To The Leech'-Beginn an lässt MALEVOLENCE keine Zweifel offen, wo der Hase lang läuft: Stampfendes Riffing, erschütternde Drums und eine fast schon höllische Atmosphäre vermischen sich mit einem Urknall, der im Laufe des Albums seine Höhepunkte erreicht. Zugegeben, jene Highlights werden im letzten Albumdrittel zwar rarer, doch anstatt der Band zu unterstellen, ihr sei der Saft ausgegangen, denke ich, dass das Vollgas-Feuerwerk in der ersten Hälfte als Machtdemonstration ausreichen würde. Bevor die nachdenkliche'‚Heaven‘s Shake'-Ruhe also den letzten Aha-Moment markiert, gibt es diese mit dem furiosen 'Salt The Wound', dem 'If It's All The Same To You'-Dosenöffner oder dem steinharten 'Trenches' in Hülle und Fülle. Dazu machen einmal mehr die Breakdowns eine stattliche Figur, der Klang – Produzent Josh Wilbur hat das Optimale herausgeholt – ist klar und brutal, dennoch herrlich dreckig und Metal und der Körper bereitet sich für den Wohnzimmer-Circlepit vor.
Tatsächlich habe ich mir vom Gastspiel seitens Randy Blythe etwas mehr erhofft, jedoch braucht 'In Spite' eine ganze Weile, um zu zünden und ich hätte den Track lieber im ersten Plattendrittel gehört. Doch lassen wir das Meckern auf ganz hohem Niveau einmal beiseite und schauen auf das so aggressive, tatkräftige und dynamische "Where Only The Truth Is Spoken"-Gesamtpaket, kann es für MALEVOLENCE nur weiter in eine Richtung gehen: nach vorne. Wie sich Spielfreude und Aggressivität, Variabilität und Eingängigkeit, Groove und Core so säuberlich die Hand geben und gemeinsam den nächsten Moshpit anzetteln können, war schon auf den drei Vorgängern sehr beachtlich und steht auch der vierten Scheibe sehr gut zu Gesicht.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp