MALEFACTOR - Death Falls Silent
Mehr über Malefactor
- Genre:
- Insane Death Metal
- Label:
- Metal Age
- Napalm
- Bloodshed
- Timer
- Masticate
- Piercing
- Embrace/Agony
- Choose Your Path
- Absence Of Light
- Dark Outcast
- Recluse
- Death
Die amerikanischen MALEFACTOR gingen aus den Überresten der 1999 zu Grabe getragenen 5 SECOND HOMICIDE hervor und haben mit dem hier vorliegenden "Death Falls Silent" nach zwei Demos ihre erste reguläre Veröffentlichung herausgebracht. Der erste Schnupperkurs durch diese CD begeisterte mich nicht gerade, konnte ich doch mit den schizophrenen Songaufbauten dieser verrückten Amis wenig anfangen, weshalb ich die CD erst einmal wieder in die Ecke schob. Als ich sie jedoch nach einigen Tagen dort wieder herauskramte übte diese Scheibe eine völlig andere Wirkung auf mich aus.
Plötzlich bewegte sich mein Kopf wie von alleine und nach einiger Zeit öffneten sich mir die komplizierten und nicht gerade einfachen Strukturen der elf enthaltenen Songs. Geboten wird ein Bastard aus Death Metal, Hardcore und einigen New Metal Anleihen, der anfangs sehr schwer verdaulich wirkt. Doch mit der Zeit wachsen die Songs und die wirren Breaks, insbesondere in der zweiten Hälfte des Albums, erscheinen immer logischer.
Als störend erweisen sich einzig und alleine die verzerrten Vocals, die hier gleich von drei Leuten übernommen werden. Hier hätte man mit gewöhnlichem Kreischgesang, wie auch vereinzelt vorzufinden, eine eindeutig bessere Wahl getroffen. Im vorderen Abschnitt von "Death Falls Silent" ist es zusätzlich schwer, Einblick in das Schaffen von MALEFACTOR zu gewinnen, da die kurzen Stücke von aneinandergereihten, kranken Soundcollagen bestimmt werden, die in Grund und Boden geschrieen werden.
Erst zu einem späteren Zeitpunkt lassen MALEFACTOR ihre Fähigkeiten als Songwriter aufblitzen. Langsame atmosphärische Intros leiten die absoluten Highlights `Embrace/Agony´ und `Choose Your Path´ein, die von eingängigen Basisriffs getragen werden.
Zudem fällt es der Band in den längeren Stücken viel leichter, die einzelnen Songfragmente zu verbinden, so dass man nach der Halbzeit des Albums endlich auch von erkennbaren Songstrukturen reden kann.
Und so wird "Death Falls Silent" zum Ende hin noch richtig stark. Selbst die New Metal Einsprengsel scheinen hier angebracht zu sein, wovon das dynamische `Absence Of Light´zeugt, bei dem man infolge eines atmosphärischen Mittelparts mit einem langsamen Crescendo auf das alles vernichtende Ende des Songs hinarbeitet und auch rhythmisch durchaus den Maskierten aus Iowa sehr nahe ist.
Lyrisch bekreischt man hier sowohl persönliche Probleme als auch kriegerische Inhalte, was beim Härtefaktor dieses Outputs nicht weiter verwundert. Wer sich entscheiden sollte, das Debutalbum von MALEFACTOR anzutesten, sollte auf jeden Fall die nötige Zeit dafür aufbringen. Persönlich habe ich feststellen müssen, dass ich mich erst nach mehreren Hördurchgängen mit dem ungewöhnlichen Material anfreunden konnte und ich vermute mal, dass es euch ähnlich ergehen wird.
Anhänger von typischen Strophe-Refrain-Strophe sollten jedenfalls die Finger von "Death Falls Silent" lassen.
Anspieltipps: Embrace/Agony, Choose Your Path, Death
- Redakteur:
- Björn Backes