MACHINE MEN - Circus Of Fools
Mehr über Machine Men
- Genre:
- Melodic Power Metal
- Label:
- Century Media
- Release:
- 16.02.2007
- Circus Of Fools
- No Talk Without The Giant
- Ghost Of The Seasons
- Tyrannize
- The Shadow Gallery
- Where I Stand
- Border Of The Real World
- Dying Without A Name
- The Cardinal Point
"Elegies" war vor zwei Jahren ein echter Volltreffer und beförderte die bis dato eher unauffällige finnische Truppe namens MACHINE MEN auf Anhieb an die Spitze des sehr üppig besetzten, einheimischen Melodic-Metal-Genres. Das Quintett schaffte mit diesem Album etwas, was man gerade im Land der tausend Seen seit Jahren nicht mehr in dieser Form erlebt hatte, nämlich einen eigenständigen, unabhängigen Sound zu kreieren, der die besten Attribute des klassischen melodischen Metals aufgreift, diese aber dennoch auf modernere Art und Weise interpretiert.
Im Klartext heißt da, dass der Bombast- und Keyboard-Overkill bei MACHINE MEN keine übergeordnete Rolle mehr spielt. Die Band greift zwar auch auf diese Elemente zurück, weiß aber um ihren songdienlichen Einsatz und gibt den Kompositionen nur die wesentlichen Anteile der pompösen finnischen Musik wieder. Auf "Circus Of Fools" hat sich diese kompakte Arbeitsweise einmal mehr ausgezahlt. Album Numero drei ist bezogen auf die Melodien und Refrains erneut ein echter Kracher und zeigt ebenso wie einst auf "Elegies", wie fokussiert und zielgerichtet MACHINE MEN ihre Songs bearbeiten. Das ist straighter Midtempo-Metal, der einen sofort mitreißt, mit feinen Ohrwürmern anzieht und einem dank des teils rifflastigen Ansatzes der Songs dennoch schön an die Wand drückt. Dies ist vor allem deswegen erstaunlich, weil auch bei diesem Album die beliebte Produzenten-Hure Mika Jusssila hinter den Reglern stand, der den Sound der Maschinenmänner aber angenehm dezent und über alle Maßen druckvoll gestaltet hat. Von Dutzendware kann hier jedenfalls absolut nicht die Rede sein, was jedoch nicht nur für den Produzenten, sondern auch für das ausgeglichene Songwriting spricht.
Im Grunde genommen konnte bei diesem Album also von vorne herein nichts schief gehen, MACHINE MEN scheinen bestens vorbereitet ins Studio gegangen zu sein, haben mit Nummern wie 'No Talk Without The Giant', 'Ghost Of The Seasons' und 'Dying Without A Name' einige Überhits am Start und ebnen sich mit viel Abwechslung (das epische 'The Cardinal Point' spricht diesbezüglich Bände) ganz locker ihren Weg aus dem finnischen Einheitsbrei hinaus. Was auf "Elegies" bereits glänzte, wird hier noch einmal poliert. Alben wie "Circus Of Fools" sind nicht nur wichtig für die Entwicklung dieser Band, sondern überhaupt für die scheinbar festgefahrene Szene in Finnland. Bitte mehr solche Highlights!
Anspieltipps: No Talk Without The Giant, The Shadow Gallery, The Cardinal Point
- Redakteur:
- Björn Backes