M.I. GOD - Ages Of The Sun
Mehr über M.I. God
- Genre:
- Cyber Thrash Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Intro
- Concrete
- Impure
- Ages Of The Sun
- New World Disorder
Tja, mal wieder eine Eigenproduktion. Allerdings geben sowohl Info wie auch Website nicht gerade viel Auskunft über die Band. Die Statistiker unter euch müssen also auf bahnbrechende, immens wichtige Informationen über das Alter der Gruppe oder die vorherigen Veröffentlichungen verzichten. Deshalb gleich ohne viel Umschweife zum wichtigsten: der Musik.
Und da erlaube ich mir mal das Info zu zitieren: '...Klang-Kollagen aus hartem Thrash Metal unter poppigen Hooklines und elektronischen Beats und Effekten.' Das Ganze nennt sich dann Cyber Thrash, aber eigentlich will die Band gar nicht in eine Schublade gesteckt werden. Und es fällt mir auf Anhieb auch schwer, eine ähnlich klingende Band zu nennen. Von Bands wie FEAR FACTORY, STATIC-X oder auch THE KOVENANT sind M.I. GOD doch etwas entfernt. Den Einfluss der Electro-Metal-Szene kann man heraushören, aber auch traditionelle Metal-Elemente kommen durchaus zum Zug.
Dabei gibt es eigentlich nur einziges, winziges Problem: So richtig fesselnd kommt das alles nicht rüber. Einzelne Parts und Stellen verraten durchaus das Potenzial, aber die Songs als solche wirken zu unschlüssig, zu überladen, zu lang. Positiv herausstellen muss man auf jeden Fall Sänger Max, der eine schöne, melodische Stimme hat und mit gar nicht mal schlechten Melodielinien glänzen kann, aber auch entrücktere, kältere Vocals passen gut zu ihm.
Und auch die Riffs sind schön knackig inszeniert, wobei die letzte Power allerdings fehlt, etwas mehr Biss wäre durchaus angebracht. Trotz der guten handwerklichen Ausgestaltung wirkt die Gitarrenarbeit aber einen Tick zu durchschnittlich und vor allem zu unoriginell.
Das Gefühl, das alles schön mal gehört zu haben, setzt sich hartnäckig fest und wird dort auch nicht mehr vertrieben. Für die Effekte gilt dann eigentlich genau das Gleiche. Zu wenig durchdacht wirkt deren Einsatz und auch hier wird man das Gefühl nicht los, das Alles so oder so ähnlich schon mal gehört zu haben. Die auftauchenden Keys wirken sogar meistens sehr störend, nehmen den Songs einiges an Durchschlagskraft und wären besser nicht vorhanden.
Tja, wenn man jetzt einmal die Songs betrachtet (Anmerkung: Die Idee mit dem Hidden Track ist zum einen wahnsinnig neu und zum anderen ist derselbe acht Minuten lang purer Mist!), dann ist das gelungene Intro eigentlich eine gute Einstimmung auf "Ages Of The Sun" und das nachfolgende 'Concrete' tönt auch aggressiv und mitreißend. Bloß was nützen der beste Gesang und die coolen Riffs, wenn das Keyboard einen bei jedem Hören nur nervt? Cooler, spacig klingender Sound, muss ich ja zugeben, nur passt es definitiv nicht zum Song.
Der thrashige Anfang von 'Impure' rockt ebenfalls, nur verliert der Song danach trotz der coolen Stakkatoriffs etwas an Drive, wobei die Tempoverschärfungen dem Song immer zu Gute kommen. Muss ich eigentlich noch erwähnen, dass mich die großflächigen Keyboardteppiche nerven? Naja, dafür beweisen M.I. GOD sogar, dass sie grooven können. Bei 'Ages Of The Sun' hingegen überzeugt vor allem der Refrain, der Rest des Liedes kann da nicht ganz mithalten.
Vor allem hier fällt doch auf, wie wenig Druck die Musik tatsächlich entfacht. 'New World Disorder', der quasi letzte Song, wirkt dann wieder relativ durchschnittlich, nichts lässt einen hier wirklich aufhorchen.
Also, gute Ansätze sind durchaus vorhanden, ebenso das Bemühen um einen eigenen Stil, nur leider können M.I. GOD ihre Ideen noch nicht gekonnt umsetzen.
Auf dem richtigen Weg ist die Band aber zweifelsfrei, mal sehen, was die Zukunft so bringt. Samples einiger Songs könnt ihr übrigens auf der Homepage der Band antesten, dort könnt ihr auch für 6,50 Euro die gut aufgemachte und produzierte CD bestellen.
Anspieltipps: Concrete, Impure, Ages Of The Sun
- Redakteur:
- Herbert Chwalek