DEFTONES - Private Music
Mehr über Deftones
- Genre:
- Nu Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Reprise / Warner
- Release:
- 22.08.2025
- My Mind Is A Mountain
- Lucked Club
- Ecdysis
- Infinite Source
- Souvenir
- CXZ
- I Think About You All The Time
- Milk Of The Madonna
- Cut Hands
- Metal Dream
- Deaprting The Body
Zurück zu alter Stärke!
Der Blick auf die DEFTONES ist momentan irgendwie komisch. Einerseits waren die letzten beiden Alben "Gore" von 2016 sowie "Ohms" von 2020 nicht ganz gelungen. Sie waren etwas schwach auf der Brust und werden von Fans deswegen durchaus kritisch betrachtet. Andererseits ist um die Band ein kleiner Hype entbrannt. Durch irgendwelche Tiktok-Algorithmen hat eine jüngere Generation Songs wie 'Cherry Waves' und damit den Nu Metal der Gruppe für sich entdeckt. Sänger Chino Moreno stellte sogar letztens fest, dass das Quintett derzeit so populär wie nie sei, obwohl sie dies nicht auf Social Media angeschoben hätten. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass der Generation Z nachgesagt wird, sie hätte ein Faible für die neunziger Jahre und die Zeit um die Jahrtausendewende, als die Welt noch langsamer und nicht ständig online war.
Da stellt sich natürlich die Frage, ob dieser überraschende Erfolg der Band einen Schub gegeben hat. Hoffnung hierauf machen die starken Live-Performances im diesjährigen Festivalsommer. Die Band wirkte fit und agil wie sehr lange nicht. Auch die erste Single 'My Mind Is A Mountain' kommt kraftvoll daher und erinnert an die DEFTONES zu ihrer starken Zeit um die Jahrtausendwende. Doch geht das neueste Werk "Private Music" diesen Weg konsequent zu Ende?
Ja, das ist den Musikern aus Sacramento gelungen. Lieder wie 'Infinite Source', 'Locked Club' oder 'Milk Of The Madonna' weisen die Kernkomponenten auf, die ihre Musik immer ausgezeichnet haben: starke und verzerrte Riffs, ein treibender Bass und gute Schlagzeugarbeit. Auch die Verankerung im Nu Metal wird wieder deutlicher. Es klingt einfach nach den DEFTONES. Ebenso ist Sänger Chino Moreno zurück auf der Höhe seines Schaffens, Gesangsmelodien wie in 'Souvenir' zeigen dies. Trotzdem klingt er dabei durch das Alter gereift und nicht mehr ganz so wütend und frustriert wie vor 25 Jahren.
Natürlich sind die Amerikaner nicht ohne eine Gewisse düstere und drückende Atmosphäre zu denken, die ihr Werk schon immer ausgemacht hat. Auch das erschaffen sie auf "Private Music" von Anfang bis zum Ende des Albums. Dazu tragen vor allem die ruhigeren, aber amtosphärischen Stücke wie 'I Think About You All The Time' oder 'Departing The Body' bei. Doch egal, welchen Schlenker der Longplayer nimmt, entfaltet sich auf Dauer eine lange bei den DEFTONES vermisste Wucht, die sich nach dem ersten Drittel der Platte sogar dynamisch entwickelt und immer stärker wird.
Natürlich verbieten sich Vergleiche mit den beiden Klassikern "Around The Fur" und "White Pony", doch mit "Private Music" legen die Amerikaner ihr vielleicht bestes Album der letzten 15 bis 20 Jahre vor. Vor allem wird es sowohl alte als auch neue Fans glücklich machen. Die Älteren haben endlich wieder den Sound, den sie an den DEFTONES so lieben, und die Jüngeren können ihre ominöse Sehnsucht nach dem Klang der Neunziger vollkommen befriedigen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Dominik Feldmann