LYNCH MOB - Dancing With The Devil
Mehr über Lynch Mob
- Genre:
- Heavy Blues Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Frontiers Records
- Release:
- 28.11.2025
- Dancing With The Devil
- Picture Of The Dead
- Saints And Sinners
- Lift Up Your Soul
- Love In Denial
- Machine Bone
- Follow Me Down
- Golden Mirror
- Sea Of Stones
- The Stranger
- Somewhere
Das finale Album inklusive viel Licht, aber auch Schatten.
Wir nehmen Abschied. Nach neun Studioalben seit Gründung 1989 fällt mit "Dancing With The Devil" der finale Vorhang für die Kalifornier von LYNCH MOB. Gitarrist George Lynch, der die Band nach seinem Ausstieg bei DOKKEN gründete und immerhin mit den ersten beiden Veröffentlichungen "Wicked Sensation" (1990) und "Lynch Mob" (1992) für ziemliche Furore im Heavy-Rock-Sektor sorgen konnte, trägt die Band nach mehreren Dekaden wechselhafter Besetzungen und vielen Höhen und Tiefen nun endgültig zu Grabe. Nach der finalen Tour nun also auch die allerletzte Scheibe.
Personell hat sich gegenüber dem Vorgänger "Babylon" von 2023 zumindest mal nichts verändert. Weiterhin singt sich der Puerto Ricaner Gabriel Colón durch die gut fünfzig Minuten. Sein leicht angerautes Organ passt super, wenn ihm auch die Magie früher Sangesakrobaten wie Oni Logan oder Robert Mason fehlt. Musikalisch bleibt sich das Quartett ebenfalls treu. Erdig bluesiger Heavy Rock ohne viel Firlefanz, der häufig im Mid-Tempo-Bereich gehalten ist, was eine unbestreitbare Gefahr von Monotonie birgt. Mir gefällt die Musik vor allem dann, wenn die Songs mit coolen Riffs garniert sind und an die Frühwerke erinnern ('Picture Of The Dead', 'Dancing With The Devil').
Gerade die erste Hälfte des Albums ist schön schwer, dabei durchaus fluffig und besteht den Test der kritischen Kopfhörervariante wie auch dem gefährlichen Nebenbeihören. Ganz stark: 'Machine Bone'. Schwieriger wird es im weiteren Verlauf, wenn Lynch und seine Hintermannschaft immer mehr den Fuß vom Gas nehmen und eher auf Nummer sicher zu Werke gehen ('Follow Me Down', 'The Stranger'). Hier erlischt die erste Begeisterung, da es an Feuer, überraschenden Wendungen und großen Melodien mangelt. Auch hat es der Meister dieses Mal nicht geschafft, mit der Songreihenfolge eine richtige Dynamik zu erschaffen. So folgen zwei ähnlich geartete Mid-Tempo-Songs, dann zwei eher als Intermezzi anzusehende Stücke und dann zwei Balladen hintereinander. Das trübt ein wenig den Hörgenuss.
Trotzdem oder gerade deswegen ist das kernig produzierte "Dancing With The Devil" fast schon ein typisches Werk von LYNCH MOB, das einen guten Überblick auf ihr gesamtes Schaffen bietet – inklusive aller Höhen und Tiefen. Wir haben zu danken.
Anspieltipps: Dancing With The Devil, Picture Of The Dead, Machine Bone
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Chris Staubach


