LYKATHEA AFLAME - Elvenefris
Mehr über Lykathea Aflame
- Genre:
- Cyber/Orient Death Metal
- Label:
- Obscene Productions
- Land Where Sympathy Is Air
- To Become Shelter And Salvation
- Bringer Of Elvenefris Flame
- Flowering Entities
- To Give
- On The Way Home
- Shine Of Consolation
- Sadness And Strength
- A Step Closer
- An Old Man And A Child
- Walking In the Garden of Ma'at
"Wer gern wissen möchte, wie man mit einer Plörre aus Death Metal, Gothic Metal, Grindparts und 'Krieg der Sterne'-Mono-Keyboards das Maximum an Geschmacks-Aids in sich vereinen kann, kommt an 'Elvenefris' nicht vorbei." Diese blasphemische Wortwahl gebrauchte RockHardler Wohl-Rüdiger Mühlmann für die wohl innovativste Band Tschechiens LYKATHEA AFLAME. Resultat: 1 Punkt. Aber jeder kann einmal ins Klo greifen. Fakt bleibt: "Elvenefris" gehörte im Jahr 2000 wohl zu den Blastbeater-Staubsaugern überhaupt. Warum? Diese Jungs sind DIE europäische Antwort auf NILE. Wie bei den Amis vereinen sich intelligente Keyboards, mystische Riffs, donnernde Double-Bass-Wummerer und hyperschnelle Gitarren zu einem dermaßen ergreifenden Chaos-Apokalypse-Soundtrack, dass die Spucke im Hals erschrocken zurück in den Magen kriecht. Sämtliche Songs sind durchzogen von bizarren Melodiefolgen, die beim ersten Hören noch keinen Sinn ergeben wollen, bei mehrmaligem Lauschen aber wie wundervolle Death-Metal-Blumen blühen und gedeihen. Was in Songs wie "To Give" oder "Shine Of Consolation" passiert, ist nur so zu beschreiben: Futuristic Space-Mesopotamiam-Folk-Death-Metal-Grindcore-Wahnsinn. Beinharte Grindcore-Aggression und verträumter Orient-Pathos stehen nebeneinander und ergeben doch einen Sinn, wahnwitzige Prügelpassagen öffnen sich zu göttlichen Moshparts, werden von Melodien begraben und wieder von Blastbeats erdrückt – eine unvorstellbare Akustik-Achterbahn. Leider hält die Produktion nicht ganz der abartig genialen Experimentierfreude der Prager stand, doch ist der Sound immer noch klar genug, um jede Feinheit zu unterscheiden. Nur der Frontbrüller dürfte zuweilen etwas lauter rülpsen – dafür entschädigt sein zuweilen wunderschön klarer Gesang. Der wiederum niedergebrüllt wird. Was für ein unmenschlich geiles Sound-Inferno – 72 Minuten vierdimensionale Musik! Nach diesem Album gaben sich die Jungs einen neuen Namen: LYKATHE heißen sie jetzt und arbeiten nach diversen Line-up-Wecheln an neuem Material. Bis dahin heißt es warten und "Elvenefris" hören. Wer diese total unterbewertete Truppe und ihr Debüt nicht kennt, hat bisher DIE Band des tschechischen Undergrounds verpasst.
Anspieltipps: ALLES!!! KAUFEN!!!
p.s.: Mein Album des Jahres 2000...
p.p.s.: Danach konnte ich mit NILE nicht mehr ganz so viel anfangen wie vorher - LYKATHEA AFLAME sind innovativer und vielschichtiger...
- Redakteur:
- Henri Kramer