LYING APART - This Bleeding Misery
Mehr über Lying Apart
- Genre:
- Metalcore
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 08.08.2008
- Behind The Fields Of View
- My Endless Romance Lost Enchantment
- Everyone Brushes Red
- In Times Of Lunacy
- Reactions
- Symmetry Of Minds
- Sunshine ANd An Accident Next Door
- Death So Cute
- Regarding Myself With Just One Eye
- ... And The Rest Is Silence
LYING APART haben sich im höchsten Norden der Republik eingenistet, und dort in den letzten Monaten ihr erstes Full Album "This Bleeding Misery" zusammengefügt. Sich selbst als "kreative Metalcoreband" zu bezeichnen ist dieser Tage durchaus mutig, denn welche Metalcoretruppe erzählt dass nicht, um aus dem unübersichtlichen Bandbrei hervorzustechen? Man muss den Jungs aber zugestehen, dass sie eine sehr eigene Note mit einbringen, welche diese Bezeichnung zumindest nicht völlig ungerechtfertigt erscheinen lässt.
Beim ersten Durchlauf von "This Bleeding Misery" fällt auf, dass die Platte vor allem eines ist: viel zu leise! Wer immer für den finalen Master verantwortlich ist, gehört in der nächsten Tropfsteinhöhle aufgehangen. Denn der Sound an sich geht für ein Album dieses Standes vollkommen in Ordnung, nur hört man auf normalem Volume-Level davon erstmal gar nichts. Dreht man die Anlage dann mal etwas auf, kommt eine wirkliche interessante Mischung aus angesprochenem Metalcore und Modern Metal zum Vorschein, die weniger auf Brutalität als auf Eingängigkeit zu setzen scheint. Das Prinzip geht auf, denn das Songwriting weiß durchaus zu gefallen und im Ohr zu bleiben. Inhaltlich gibt es zwar gerade auf instrumentaler Seite quasi nichts neues, aber LYING APART haben sich für die Ausarbeitung der Tracks ordentlich Zeit genommen. Das merkt man vor allem an der einen oder anderen Gesangspassage, die zum teil verdammt überzeugend sind. Speziell der Killerchorus von 'Everyone Bruhes Red' geht einem nicht mehr aus dem Kopf - großes Kino, das ich nicht erwartet hätte. Und auch im weiteren Verlauf hinterlassen einige Songs einen mächtig guten Eindruck.
Kritik verdient die Platte dennoch. Die Shouts sind okay, insgesamt aber etwas dünn und vor allem zu kratzig. Mit etwas mehr Festigung ist aber nach oben jede Liga offen. Die Cleanparts sind (von den wirklich peinlichen gesprochenen Teilen abgesehen) erste Sahne und sollten zwingend drin bleiben, denn hieraus saugen LYING APART eine gute Portion Eigenständigkeit, die nötig ist, um in diesem Genre noch Bestand zu haben. Was negativ in die Wagschale plumpst, sind die recht unspirierten Riffs, die gegen eine Menge anderer austauschbar wären und trotzdem nicht auffallen würden. Als Grundlage für eine eingängige Songstruktur ausreichend, werden hier jedoch keine großartigen Akzente gesetzt.
Unterm Strich bleibt eine überraschend gute Platte modernen Metals übrig, der Potential in verschiedenste Richtungen offenbart. Ich persönlich kann mir LYING APART in der Nu-Metal-Ecke wesentlich besser vorstellen als im anstehenden Brutalotrend des Metalcore-Genres. Ein Händchen für mitreißende Melodien ist da - man darf gespannt sein, was daraus noch wird.
Asnpieltipps: Everyone Brushes Red, In Times Of Lunacy
- Redakteur:
- Dennis Hirth