LUNA RISE - Dark Days & Bright Nights
Mehr über Luna Rise
- Genre:
- Melodic Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- NRT Records
- Release:
- 12.06.2015
- Demons Inside
- RZRKT
- Valentine
- Dancing With Tears In My Eyes
- For A Reason
- The Secret In You
- Silent Screams
- Worshippin' Shadows
- Until The Stars Have Come
- In Your Arms
- The Storm
- The Anthem Of The Night
Melodischer Düster-Rock.
LUNA RISE aus dem oberösterreichischen Enns setzt mit diesem ersten, etwas holprig betitelten Debüt zum Siegeszug an. Gefiel die kurz vor Erscheinen dieses Albums wiederveröffentlichte erste EP meiner Kollegin Erika Becker noch ganz gut, ist es nun an mir, "Dark Days & Bright Nights" zu begutachten. Der Fünfer um den geschminkten Sänger Chris Divine setzt dabei voll auf groß angelegte Düster-Rocker.
Welche zunächst auch gefallen. Vor allem das zweitplatzierte 'RZRKT' ("Razorcut" in cool geschrieben) überzeugt durch einen unkonventionellen und sympathisch-kreativen Refrain. Das hymnische 'Valentine' festigt den guten Eindruck. Doch danach? 'Dancing With Tears In My Eyes'? Wirklich? Diese alte, schmierige ULTRAVOX-Schleimpackung hat die deutschsprachige Musikwelt nach dem missglückten Versuch einer netten Überarbeitung der Mannen von FREEDOM CALL eigentlich die Klippe des Vergessen hinunter geprügelt. Und jetzt kommen diese jungen Österreicher und spielen den Midge-Ure-Schmonz-Popper doch tatsächlich eins zu eins nochmal nach. Ich würde diesen riesigen Ausrutscher gerne übersehen und vergeben, doch bei jedem Durchgang des LUNA RISE-Werks reißt mich der Schnösel-Schmuser wieder vollkommen raus.
Dabei zeigt das folgende 'For A Reason' wie schön die Musik der jungen Truppe sein kann. Keyboards und Gitarren arbeiten Hand in Hand, die leicht schnulzige Stimme bietet Widerhaken und die Refrains präsentieren sich für ein Debüt, die Bandgründung war 2011, durchaus ausgereift. Wirklich große Aussetzer sind im eigenen Material nicht auszumachen. Das dunkle Songwriting, das auch mal etwas schmalzig daher kommen mag, macht Spaß! Die weibliche Sangeseinlage bei 'Until The Stars Have Come' bietet einen schönen Farbkleks, da darf das Tasteninstrument auch mal etwas arg europoppig im Hintergrund dudeln, schon verziehen.
Das beinahe progressive 'Anthem Of The Night' beendet "Dark Days & Bright Nights" zwar, zeigt aber auch deutlich in eine hoffentlich starke Zukunft. Der Grundstein ist gesetzt. Sollte die illustre Truppe den doch eh in Vergessenheit geratenen Europop Vergangenheit sein lassen, um sich stattdessen ganz auf die eigenen Stärken zu konzentrieren, dann könnte der nächste Schritt ein großer sein.
Anspieltipps: RZRKT, Silent Screams, Anthem Of The Night
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marius Luehring