LOST LEGION - Glory Or Death
Mehr über Lost Legion
- Genre:
- Epic Heavy Metal
- Label:
- Iron Age/Code 7/PHD
- Release:
- 01.11.2008
- Riders Of The Mark
- This Day I Die
- The Atrocity
- Blademaster
- Carnage On The Walls Of Delnoch
- Stranger
- Gellan's Lament
- Behold The Runesword
- The Last Scion
Epic Metaller zückt eure Schwerter!
Nie im Leben hätte ich nach dem Höreindruck von "Glory Or Death" auf eine bisher noch unbekannte Band britischer Herkunft getippt, die mich mit herrlich epischem Warrior-Metal heimsucht, um mich zu einem Kampfkameraden zu machen und zusammen mit der Band in den Krieg zu ziehen. Meinem ersten Verdacht nach hätte ich LOST LEGION geographisch wahlweise als echte Wikinger zugeordnet, oder eine Horde wilder Hellenen erwartet.
Doch bei LOST LEGION handelt es sich in der Tat um von Schlachten und Gemetzel singende, angelnde Sachsen. Und das tun diese Burschen noch dazu auf sehr imposante Art. Völlig unbeeindruckt von dem, was der Zeitgeist eventuell verlangen würde, kredenzen uns die fünf Insulaner herzhaften Heavy Metal mit Hang zur Tradition und beweisen damit nicht nur Geschmack und spieltechnisches Können, sondern auch Mut.
Allein die Tatsache, dass der ungemein epische und heroische Opener 'Riders Of The Mark' mit einer Laufzeit von über acht Minuten aufwartet, macht deutlich, worauf die Jungs aus sind, ebenso aber auch, woher die von den klampfenden Gebrüder Frank Xavier und Adam Allain vor gut über zehn Jahren aus der Taufe gehobene Band ihre Inspirationen bezieht. Eine Mischung aus den alten MANOWAR, DOOWSWORD und HOLY MARTYR, dazu ein guter Schuss OMEN und eine geringe Dosis BATHORY, so kann man sich LOST LEGION in etwa vorstellen, auch wenn diese Formationen mit Sicherheit noch nicht den gesamten Bereich abdecken, der auf "Glory Or Death" zum Vorschein kommt.
Die Jungs tragen nämlich keineswegs nur in gemächlichem Tempo vor, sondern lassen mitunter auch eine sehr heftige NWOBHM-Schlagseite erkennen, wie im 'This Day I Die' nachzuvollziehen ist, das in seiner Gesamtausführung bei mir Erinnerungen an die früheren THE LORD WEIRD SLOUGH FEG hervorruft. Der Fünfer macht zwar in jenen Momenten ebenso gute Figur, doch ihre wahre Stärke kann das Kampfgeschwader vorwiegend in den Longtracks beweisen.
LOST LEGION wissen mit spannungsreichen, durchdachten Kompositionen zu beeindrucken, sind spieltechnisch über jeden Zweifel erhaben und verfügen zudem über reichlich Tiefgang. Eben jener macht vor allem den Rauswurf 'The Last Scion' zu einem immensen Genusshappen, zumal sich die Jungs hiermit - zumindest hinsichtlich der Intensität - gar in die Nähe von PRIMORDIAL begeben konnten.
Auch wenn noch längst nicht alles im grünen Bereich ist und man durchaus noch etwas Verbesserungswürdiges auf "Glory Or Death" finden kann, wie beispielsweise den etwas ungehobelten, rauen Sound, der auf zukünftigen Veröffentlichungen durchaus druckvoller und transparenter ausfallen könnte, oder auch den Beitrag von Sänger Tom Williams, der nicht immer ganz sattelfest wirkt, haben LOST LEGION ein sehr gelungenes und vor allem erhabenes Werk abgeliefert, das die Zielgruppe veranlassen sollte, umgehend die Schwerter zu zücken und den nächsten Plattenladen zu stürmen!
Anspieltipps: Riders Of The Mark, The Atrocity, Carnage On The Walls Of Delnoch, The Last Scion
- Redakteur:
- Walter Scheurer