LOST FATE - Where Dreams ... Have No End
Mehr über Lost Fate
- Genre:
- Melodic Metal
- Label:
- Secret Port
- Fragile Dream
- Drained
- Lost Fate
- Paths Of Knowledge
- Where Dreams ... Have No End
- Silent Faces
- Moments Of Life
- Night And Day
- Signs (instrumental)
Die griechische Metalszene ist im Kommen. Zahlreiche junge griechische Bands, besonders solche, die sich am epischen US-Metal der Achtziger orientieren, haben es in den letzten Jahren geschafft, sich im Underground einen sehr guten Namen zu erspielen. LOST FATE sind nun eine weitere Band aus Griechenland, die sich anschickt, die Metalwelt zu erobern. Man fing 1998 unter dem Namen GUILLOTINE an, gemeinsam zu musizieren, und heute sind immerhin noch drei der vier Gründungsmitglieder dabei. Ende 2000 benannte man sich in LOST FATE um und veröffentlichte ein erstes Demo. Ein gutes Jahr später begann man mit Songwriting und Aufnahmen für das nun vorliegende Debütalbum, das somit lange Zeit hatte zu reifen, was man der Scheibe auch durchaus anhört.
Stilistisch unterscheiden sich Sänger Peter Panagiotou und seine Mannen jedoch deutlich von den meisten bekannteren griechischen Bands. Der Stil von LOST FATE ist weitaus melodischer, ruhiger und atmosphärischer als der von beispielsweise BATTLEROAR oder BLOODSTAINED. Ich würde die Band durchaus dem Melodic Metal der europäischen Schule zuordnen, allerdings verzichten LOST FATE fast komplett auf richtig schnelle Stücke und Sänger Peter versucht sich auch nicht ständig an übermäßig hohem Geträller. Er singt zwar auch bisweilen richtig hoch, aber er findet eine schöne Balance zu den mittleren Tonlagen, die er gut meistert. Das ist in meinen Augen ein Vorteil für die Band, da die Kombination von melodischem Melodic Speed Metal mit Keyboards und durchwegs hohen Vocals dieser Tage doch ein wenig ausgelutscht ist. Was mich manchmal ein bisschen stört, ist seine Art bestimmte Vokale zu dehnen, was aber sicher Geschmackssache ist. Mit Vergleichen tue ich mich sowohl hinsichtlich des Gesangs als auch der Musik als solcher schwer, was ja in gewisser Weise positiv ist, da man sich als Band so jedenfalls keinen Plagiatsvorwürfen ausgesetzt fühlen muss. Neben den doppelten Leadgitarren, die sicherlich von IRON MAIDEN beeinflusst sind, und anderen NWoBHM-Reminiszenzen, sind wohl auch klassische Progressive-Metaller wie QUEENSRYCHE nicht spurlos and LOST FATE vorübergegangen. Der Gesang hat vielleicht ein bisschen was von John Blackwing von THUNDER RIDER, wobei ich sicher davon ausgehe, dass diese Band kein Einfluss für LOST FATE war ... Dann schon eher der moderne melodische Euro Power Metal nach STRATOVARIUS-Vorbild, den man aber geschickt variiert, um nicht in der grauen Masse unterzugehen.
Von der dynamischen Bandhymne 'Lost Fate' über die einfühlsame, teils mehrstimmig gesungene und deshalb ein wenig an PRAYING MANTIS erinnernde Ballade 'Moments Of Life' mit ihren schönen Piano- und Akustikgitarren-Parts bis hin zu treibenden Uptempo-Stücken wie 'Silent Faces' und dem episch-verträumten Titelstück decken LOST FATE auch eine ganz nette Bandbreite von Songtypen ab, ein gewisses Maß an Abwechslung ist also garantiert, was leider nicht alle Bands des Genres beherzigen. Insgesamt lässt sich sagen, dass LOST FATE musikalisch kompetent umgesetzten, melodischen Metal machen, der durchaus originell ist und definitiv Wiedererkennungswert hat ... Etwas völlig Überragendes oder schwer Beeindruckendes ist mir allerdings auch nicht aufgefallen. Ein netter Anfang für eine junge Band, der durchaus vielversprechend klingt, aber im Endeffekt wohl nur Genrefans richtig ansprechen wird.
Anspieltipps: Lost Fate, Moments Of Life, Where Dreams ... Have No End
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle