LOST DREAMS - Where Gods Creation Ends
Mehr über Lost Dreams
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Eigenvertrieb/lost.dreams@lost-dreams.com
- Release:
- 11.05.2004
- Aborted Fetus Christi
- Silent Mayhem
- The Dawn Of The Apocalypse
- Where Gods Creation Ends
- Sorrow
- Prisoned
- XTC In Blood
- Snow In My Hands
Die Österreicher LOST DREAMS können sich schon einiger Livegigs rühmen, die sie im Vorprogramm von etablierten Acts absolvierten. So stehen unter anderem SEPULTURA, MORBID ANGEL und GRAVEWORM auf der Habenseite. Um so verwunderlicher, dass LOST DREAMS mir überhaupt nichts sagt. Vor allem, wenn man die Qualität von "Where Gods Creation Ends" {Ja, es ist schon ein Kreuz mit der englischen Grammatik. Anm. d. Lekt.} zu Grunde legt, welche bereits 2003 in Produktion ging. Die Scheibe klingt fett, das Songmaterial ist fett, die Umsetzung auch. Stimmt eigentlich alles, oder? Ja!
Der Death Metal der Aussies bewegt sich irgendwo in der Schnittmenge aus uralten PARADISE LOST, epischen AMON AMARTH-Versatzstücken und jeder Menge NWoBHM-Zitaten. Das Ganze wird mitreißend umgesetzt und knallt wirklich wie die Hölle. Der Gesang von Frontsau Markus Wenzel pendelt chamäleonartig zwischen tiefschwarzem Gekeife, derben Grunts und abgrundtiefen Growls.
Während der Opener 'Aborted Fetus Christi' die epische Todesaxt mit stoischer Präzision über den gezeichneten Köpfe kreisen lässt, brezelt 'Silent Mayhem' mit melodischem Black-Metal-Sperrfeuer drauf los. Die Instrumentierung hämmert in beiden Fällen vom Allerfeinsten und lässt keinen Stein auf dem anderen. Die Melodien und die griffigen Hooks sind jederzeit vorhanden und stehen im Mittelpunkt des Geschehens. Das macht die Songs zwar ultrahart, aber auch ultraeingängig.
'The Dawn Of The Apocalypse' stampft todbringend und erinnert entfernt an die alten DEATH. Evil Chuck wäre begeistert gewesen, zumindest bis im Mittelteil ein Blastorkan sondergleichen von der Leine geprügelt wird. Die Nummer eignet sich mit Sicherheit auch gut als Moshpit-Sprengfalle.
Der Titelsong beginnt wunderbar melodiös und episch breit und trampelt sich mit unaufhaltsamer Eingängigkeit seine Bahn ins Gedächtnis. Fettestes Hooklinemonster!
'Sorrow' hat jede Menge AMON AMARTH intus und steht dem Vorbild in nichts nach. Die Nummer rollt wie die Sau, die Blastbeats im Mittelteil durchbrechen mit augenzwinkernder Leichtigkeit die Schallmauer und hinterlassen zumindest bei mir eine weit geöffnete Kauleiste. 'Prisoned' ist todesmetallische Epik pur, während 'XTC In Blood' die melodische Seite des Death Metal ganz weit in den Vordergrund rückt und dabei auch DARK TRANQUILITY in den Schatten stellen könnte. Den Abschluss bildet der gnadenlos epische Melodiekracher 'Snow In My Hands', der sich finster in die Blutbahnen doomt. Ein sauberes Finale für eine starke Scheibe.
Meine Herren, das hat sich gewaschen. Nach Beendigung des Silberlings am besten die Playtaste quetschen und noch mal genießen. Und noch mal und noch mal.
Selten hab ich eigenvertriebene und eigenproduzierte Sachen auf diesem Niveau erlebt. Fans des melodischen Death Metal, der mal ordentlich doomt und auch mal schwarzmetallisch durch die Wohnung tobt, sollten einen Kauf wagen. Der Sound ist sauber und druckvoll, wie auch das Songmaterial. Also los, klemmt euch unter http://www.lost-dreams.com oder bei LOST DREAMS, C/o Andreas Maierhofer, Staz 51, A 6150 Steinach, diese wirklich überragende Scheibe! Der Preis muss erfragt werden.
Anspieltipps: Aborted Fetus Christi, Where Gods Creation Ends, Sorrow, Snow In My Hands
- Redakteur:
- Alex Straka