LORD AGHEROS - As A Sin
Mehr über Lord Agheros
- Genre:
- Gothic Metal
- Label:
- My Kingdom Music
- Release:
- 28.09.2008
- Drama Begins
- The Gate Of Solitude
- Glory Through Death
- Sacrilegium
- Intermezzo
- Ash To Ash And Dusk To Dark
- As A Sin
- Dancing In The Dark
- Escape
Wenn sich ein einsamer Sizilianer in einen langen Ledermantel kleidet, sich melancholisch dreinblickend in die Botanik stellt und dazu den Anspruch hat, "Extreme Gothic Metal" zu spielen, von ULVER und BATHORY beeinflusst zu sein und überhaupt ein Juwel des musikalischen Pathos abgeliefert zu haben, dann haben wir es wohl mit Evangelou Gerassimos und seinem Soloprojekt LORD AGHEROS zu tun. Dieses Projekt veröffentlichte vor einigen Tagen sein Zweitwerk "As A Sin", und darauf hören wir atmosphärische Samples, spacige Schwulst-Keys (ähnlich spannend wie die CREMATORYs) und melancholisches Piano: sozusagen den Ambient-Anteil des Projektes.
Wenn der Ambient-Teil mal Pause hat, oder sich besser gesagt ein kleines bisschen aus dem Rampenlicht zurückzieht, dann schallen zwischen den weiterhin dominanten Keys und Chören einige sanftmütige, in Watte gepackte Gitarren mit romantisch-gotischer Harmonik durch, und allein die Vocals zwischen heiserem Keifen und gebremsten Growls sorgen hin und wieder ein wenig für garstige Black-Metal-Gefühle. Doch die sind so gebremst und gezähmt, dass von "extrem" nicht mal ansatzweise die Rede sein kann. Auch das steril-rhythmische 'Sacrilegium' vermag nicht wirklich Maßstäbe in Sachen Extremgotik zu setzen, ist es doch durch das litaneienhafte Hintergrund-Erzählen und die seltsamen Tribal-meets-Arabia-meets-Jazz-Samples etwas bizarr und wieder nicht dramatisch.
Das klingt alles nicht allzu positiv, und das ist es auch nicht. Was Evangelou hier macht, das macht er zwar nicht verkehrt, und man kann ihm auch nicht unterstellen, sein Handwerk nicht zu beherrschen, aber die Scheibe langweilt mich einfach von Anfang bis Schluss. Sie weckt bei mir keine Emotionen, sondern sie plätschert. Vor sich hin und hinter mir runter. Wenn man etwas Ruhiges und Entspannendes braucht, um seine massiven Einschlafstörungen in den Griff zu bekommen, dann mag sich ein A-Gitarren-Instrumental wie 'Intermezzo' vielleicht bestens eignen. Das Titelstück hat auch irgendwie was. Aber inspirieren, bewegen oder gar mitreißen tut mich hier gar nichts, was die vom Label gewählten Vergleiche zu BATHORY und ULVER vollends ad absurdum führt.
Anspieltipps: As A Sin, Intermezzo, Ash To Ash And Dusk To Dark
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle