LIGHTCHAPTER - Where All Hope Begins
Mehr über Lightchapter
- Genre:
- (Melodic) Death Metal / Nu Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 26.09.2025
- Leading The Way
- Where All Hope Begins
- The Unholy Mass
- Revenge
- What I Have Become
- Parasite
- Home
- Restore My Faith In Sanity
- Little Death
- My Own Kind
- Born Half Dead
Ein Schritt vor und einer zurück.
Gute zwei Jahre sind vergangen, seit mich die Dänen LIGHTCHAPTER mit dem Debüt "Time To Obey" durchaus überzeugen konnten. Gut, damals musste ich die Selbsteinordnung als Melodic Death Metal in Richtung Nu Metal korrigieren, das hat die Scheibe aber kein My weniger unterhaltsam gemacht. Und auch für das Zweiterk "Where All Hope Begins" verspricht uns die Truppe aus dem nördlichen Nachbarland groovenden Death Metal mit cinematischen Keyboards. Ob dieses mal die Kategorisierung stimmt, oder ob wir uns doch wieder unter einem Tarnmantel im Nu Metal bewegen? Nun, das gilt es anhand von elf frischen Kompositionen herauszufinden.
Das Intro 'Leading The Way' unterstreicht mit recht coolen Achtziger-Keyboards zumindest schon einmal den cinematischen Aspekt des Sounds. Ja, mit guten hundert Sekunden ist der Track für eine reine Einleitung ein gutes Stück zu lang geraten, doch immerhin machen gerade die Melodien des Eröffnungsstücks Spaß und vor allem Lust auf das, was uns innerhalb der übrigen Spielzeit erwarten dürfte. Der folgende Titeltrack bestätigt dann auch schnell die von der Band selbst gewählte Genredefinition und präsentiert uns tatsächlich sehr melodischen Death Metal, der von richtig kitschigen, aber dennoch coolen Keyboard-Melodien garniert wird. Eine gute Portion Groove bringt dann natürlich auch wieder die Nu-Metal-Bezüge ins Spiel, doch hier passt für mich gerade auch dank der starken Growls die Balance zwischen den verschienden Inspirationsquellen und 'Where All Hope Begins' wird dann auch prompt zum ersten Volltreffer, der mir so schnell nicht mehr aus dem Ohr geht.
Schade, dass 'The Unholy Mass' danach fast schon zu sehr in elektronische Gefilde abdriftet. Zwar beginnt die Nummer wieder mit heftigen Riffs und richtig coolen Keyboards, gerät im Synth-Mittelteil aber für meine Ohren irgendwie etwas zu sehr aus dem Tritt. Da funktioniert 'Revenge' als recht flotter Abriss schon wieder deutlich besser, doch so richtig laufen die Dänen mit ihrem modernen Death-Achtziger-Grenzgang wieder mit 'What I Have Become' zu Hochform auf. Teilweise gibt der Track mir sogar ein paar FEAR FACTORY-Vibes und brennt sich dank einem tollen Mix aus Härte und Melodie sofort im Gedächtnis ein. Das kompakte 'Parasite' ruft mit KORN dann doch auch nochmal ein paar Nu-Metal-Helden als klaren Bezugspunkt auf den Plan, wobei für mich 'Restore My Faith In Sanity' mit brutaler Groove-Wucht das eigentliche Highlight der zweiten Halbzeit bleibt. Danach verliert sich "Where All Hope Begins" nämlich doch teilweise zu sehr in Experimenten und im Schlussspurt fehlen die ganz großen Songs, die sich auch langfristig festbeißen könnten.
Schade, diese kompositorischen Klassenunterschiede sorgen dann am Ende auch dafür, dass das Zweitwerk bei mir in der Punktevergabe hinter "Time To Obey" über die Linie kommt. Dabei stimmt die Entwicklungsrichtigung bei den Dänen eigentlich, denn insgesamt ist der Mix aus Death Metal, Nu Metal und Achtziger-Keyboards, der uns hier präsentiert wird, wirklich eigenständig und in den besten Momente hochgradig unterhaltsam. Nun muss nur noch das Songwriting nachziehen und das hohe Niveau einiger Tracks über die komplette Albumdistanz gerettet werden, damit der große Album-Wurf gelingt.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs