LIGHTBRINGER, THE - Seven Thrones
Mehr über Lightbringer, The
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 22.03.2024
- Embodiment
- Worlds Beyond
- Aether Rivers
- Emelentalians
- Pillar Of Creation
- Astral Crown
- Efflorescence
Spannender Genre-Mix mit zahlreichen vermeintlich divergierenden Präferenzen.
Als THE LIGHTBRINGER auf ihrer ersten EP noch mit Inhalten aus dem Black Metal experimentierte, war eigentlich schon abzusehen, dass die Band mit dem Kern der Szene in Zukunft nicht viel gemeinsam haben würde. Die thematischen Schwerpunkte waren eher dem Fantasy-Sektor zuzuordenen, die symphonischen Komponenten gesellten sich auch nicht zu den typischen Auswüchsen des melodischen Black Metals, und überhaupt sah sich die Band eher im Storytelling-Segment als dabei, mit aggressiven Noten zu wettern und Dampf abzulassen.
Inzwischen hat THE LIGHTBRINGER ein weiteres Konzeptwerk herausgegeben, in dem sich die Band mit sieben Gottheiten beschäftigt und damit das damalige Narrativ fortführt. Die stilistische Wandlung wurde tatsächlich vollzogen, der hohe weibliche Gesang wurde viel dominanter eingesetzt, und am Ende entpuppte sich der Output der Kanadier eher als Symphonic Metal, denn als alle anderen anteiligen Genre-Andeutungen. Mit "Seven Thrones" geht die Truppe nun noch einen Schritt weiter, gibt sich noch arger verspielt und führt die zuletzt vorbereitete Geschichte zu einem vorläufigen Ende - und das einmal mehr sehr überzeugend. Man muss sich zwar eine Weile daran gewöhnen, dass die Vocals einen so großen Raum einnehmen und die vielen Details, die THE LIGHTBRINGER in den weitestgehend dem klassischen Melodic Metal untergeordneten Arrangements platziert, erst nach und nach erforscht werden müssen, doch die stilistische Vielfalt, die auf "Seven Thrones" zu einem homogenen Geamtkonzept verflochten wird, ist in ihrer Umsetzung schon arg beeindruckend und entfernt sich sehr wohlwollend vom üblichen Female-Fronted-Kram mit bombastischem Background. Hin und wieder geht es auch wieder betont finsterer zu Werke, so dass die Kontraste noch weiter geschärft werden, die Berechenbarkeit der sieben Songs parallel aber auch den Nullpunkt anvisieren. Und die zahlreichen überraschenden Wendungen, die "Seven Thrones" nimmt, sind in der Tat auch das Salz in der Suppe dieses Releases.
Lediglich die Definition der Zielgruppe ist ein bisschen kniffliger, da weder Liebhaber klassischen melodischen Black Metals hier richtig sind, noch Gönner klassischen Heavy Metals. Und auch in der symphonischen Sparte will THE LIGHTBRINGER sich nicht mit dem Konsens abgeben. Doch der Balanceakt, all jene Eigenheiten zu einem schlüssigen Ganzen zusammenzubringen, ist in der genauen Mitte dieser Genres gelungen. Ob das dann jedem schmecken wird, muss sich zeigen. Man kann aber erneut nicht abstreiten, dass die Truppe aus der Provinz Quebéc einen sehr interessanten und auch richtig guten Langdreher komponiert hat!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes