LEICHENSCHREI - When Corpses Scream
Mehr über Leichenschrei
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 14.02.2021
- Dead … Really? (Intro)
- Speedgrenade
- God In Action
- Embraced By Silence
- War Against Terror
- Fascinating Horrors
- When Corpses Scream
- Chessmen
- In The Cause Of Justice
- Coma
- Sudden Death
- The Human Plague
- Mensch
- Kinderschänder
- Alleine leben (instrumental)
- Untot
- Ich bin es nicht wert
- Was gibt mir der Tod?
- Heilige Kirche
- Alleine leben (Live)
Der erste und letzte Schrei
Hier trieft der Underground aus den letzten Poren. Und das ist durch und durch positiv zu verstehen. Eine charmant rumpelige Mixtur – mostly raw demo recordings eben – aus alles niederwalzendem Death Metal, zähflüssigem und äußerst bösem Black Metal und immens aggressivem und brutalem Thrash Metal. Dazu gesellen sich nicht nur englischsprachige, sondern auch deutsche Texte aus den Tiefen der Hölle. Energisch und wütend, grausam und fast schon fesselnd, hier hat LEICHENSCHREI genau den Nerv getroffen, der mit "When Corpses Scream" auch als Ziel festgemacht wurde.
2003 gegründet und nun mit dem ersten und vielleicht auch letzten Output, da kann man als Freund für solche Besonderheiten schon recht hellhörig werden. Denn kurz vor der Auflösung wollte sich LEICHENSCHREI noch ein klitzekleines Underground-Denkmal setzen, demnach nicht ohne eine musikalische Note den Raum verlassen, mit zwei CDs und einer knapp 80-minütigen Spielzeit.
Die erste CD bietet uns in englischer Sprache den puren, intonierten Hass. Laut und krawallig schlägt uns die bitterböse Todesfratze des Underground-Metals ins Gesicht und wir genießen dabei jede einzelne Berührung. 'Speedgrenade A', 'War Against Terror' und 'In The Cause Of Justice' sind mal schneller, mal heftiger, mal aggressiver gehalten, und auch wenn es mit einem kompletten Songdutzend schon mehr als üppig zugeht, hat man zu keiner Zeit das Bedürfnis, die Skip-Taste zu betätigen. Kurzweilig und charmant rumoren sich die fünf Herrschaften scheinbar direkt vom Proberaum aus in das heimische Wohnzimmer. Mit der zweiten CD sind wir beim deutschsprachigen Teil angelangt, der aufgrund der Lyrics selbstverständlich noch etwas nachhaltiger wirkt. Generell ist die deutsche Sprache für Musik wie diese prädestiniert und so läuft es mir beim hasserfüllten 'Kinderschänder', dem unheimlichen 'Untot', aber auch der abschließenden 'Alleine leben'-Liveaufnahme vom ersten LEICHENSCHREI-Konzert doch angenehm eiskalt den Rücken herunter.
Versteht mich nicht falsch, aber die Vorstellung, dass es bei dieser einen Veröffentlichung aus dem Hause LEICHENSCHREI bleiben könnte, hat etwas Kultiges an sich. Jedenfalls hätte sich die Underground-Szene vor 25, 30 Jahren hiernach die Finger geleckt. Auch wenn sich die Zeiten geändert haben, so stecken doch auch hinter "When Corpses Scream" einige Überraschungen, sehr viel Hingabe, einer Menge Gift und Galle sowie ein Hauch von Charme.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp