LEGIO MORTIS - Legend Of Humanity's Fall
Mehr über Legio Mortis
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Atomic Symphony / avasonic / Rough Trade
- Release:
- 01.08.2005
- Fear The Legend
- Death Creeps In The Silence
- Curse On You
- Morbid reams
- Burning Wings
- And Executed They Shall be
- Thron In My Eye
- Legend Of Humanity's Fall
- Ode To The Night
- Call Of The Horned King
- Frau aus dem Nebel
- Servant Of Satan
LEGIO MORTIS sind seit 1997 mehr oder weniger im Geschäft. Mit den beiden Gründungsmitgliedern Asmodis an Gitarre und Gesang sowie Medina an den Synthesizern und vier weiteren Mitstreitern spielt sich das Sextett durch äußerst mittelmäßige 53 Minuten. "Legend Of Humanity’s Fall" setzt auf bekannte Mittel des Genres 'Black Metal + flächige Passagen aus der Büchse', wobei man Letztere wohl Tastenlady Medina zuschreiben muss. Das größte Problem bei LEGIO MORTIS ist wohl, dass die Band absolut nichts Neues auf die Beine stellt. Das verzweifelt vom Synthesizer in die Songs gedrückte Pathos erreicht niemals die Tiefe der norwegischen Vorbilder und das Gekrächze der beiden Sänger Asmodis und Tharator klingt weder grimmig noch böse noch druckvoll noch gut noch ...
So kann man auch dem größten Die-Hard-Fan des Genres nicht wirklich viele Kaufanreize für "Legend Of Humanity’s Fall" an die Hand geben. Die Songs an sich gehen schon in Ordnung, aber es fehlt doch eine Menge, um aus der Masse hervorzustechen. Bereits das Intro 'Fear The Legend' trieft vor Klischees und schnupft schon im ersten Atemzug jegliche aufkommende Erhabenheit mit der schlechten verzerrten Stimme auf. Viel besser wird es auch nicht beim ersten richtigen Song 'Death Creeps In The Silence'. Die Lead-Melodien, zwei an der Zahl, werden totgenudelt, bis auch jeder gemerkt hat, dass die Band auf sie besonders stolz ist. Dann beginnt das kraftlose Gekrächze lyrischer 08/15-Bosheiten und das einzige fesselnde Element in dieser Musik ist die lähmende Langeweile. Und dann kommt wieder eine der beiden Melodien, na super! Da hilft auch die gleichsam drucklose wie anonyme Produktion, durch die sich LEGIO MORTIS auch soundmäßig schon ins untere Mittelfeld manövrieren, eieiei!
Auf Track vier wird es dann thrashig und extrem stumpf. Diese Riffs hier hätte auch jeder schwäbische Bauer beim Aufräumen seines Hofes eher beiläufig im letzten Ecklein finden können. Wahrscheinlich hat irgendeine Band, die ihr mangelndes Talent realisierte, sie dort hingelegt, auf dass sie nimmermehr gespielt würden, aber sie haben scheinbar nicht mit LEGIO MORTIS gerechnet ...
Irgendwie ist es bei jedem Lied das Gleiche: Man beginnt mit einem billigen Synthie-Klang und versucht dann daraus eine vernünftige Songstruktur zu knüpfen, doch statt hier Neues zu kreieren, besinnt man sich auf alte Schemata, um auch bloß nichts falsch zu machen, es könnte ja zu innovativ werden und vielleicht noch die eigene Trueness in Verruf bringen. Um nicht falsch verstanden zu werden: Das Handwerk ist solide, in den Songs finden sich auch einige sehr kurze Sequenzen, die Lust auf mehr machen, doch wird dieser Hunger im nächsten Moment durch eine Passage gestillt, die den Zuhörer sich eher blümerant fühlen lässt. Teilweise lässt man Blasts einfach ohne wertige Gitarren- oder Basslinien durchlaufen und setzt voll auf den Synthesizer. Schade, dass es in diesem Genre nicht endlich mal wieder eine Band gibt, die ein paar Innovationen offeriert, und wenn es nur Nuancen wären. LEGIO MORTIS schaffen es jedenfalls keineswegs.
Anspieltipps: nicht wirklich
- Redakteur:
- Patrick Gödde