LEE AARON - Elevate
Mehr über Lee Aaron
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Metalville
- Release:
- 25.11.2022
- Rock Bottom Revolution
- Trouble Maker
- The Devil U Know
- Freak Show
- Heaven's Where We Are
- Still Alive
- Highway Romeo
- Red Dress
- Spitfire Woman
- Elevate
Eher Hausmannskost als Glamour.
Lee Aaron, die in diesem Sommer ihren 60. Geburtstag feierte, hat sich vor allem in den 80er Jahren mit ihrer ausdrucksstarken und kraftvollen Stimme in die stählernen Annalen eingeschrieben. Hits wie 'Barely Holdin' On' und 'Powerline' sind unvergesslich. Nachdem es eine Weile still geworden war um die Kanadierin, machte sie 2016 mit "Fire And Gasoline" wieder musikalisch auf sich aufmerksam. Seitdem veröffentlichte sie mit ihrer Band mit schöner Regelmäßigkeit neue Alben. Der aktuelle Langspieler "Elevate" hat stilistisch nur noch sehr wenig mit der ersten Dekade ihrer Karriere zu tun, die 1982 mit "The Lee Aaron Project" begann. Es gibt aktuell weniger harte Klänge und große Refrains zu hören, stattdessen tendieren die Stücke mehr in Richtung Pop und Blues.
Klanglich gibt es keinen Grund zur Klage, denn die Produktion von "Elevate" ist differenziert und natürlich. Das Problem ist das Songwriting, denn dieses ist zwar routiniert und solide, aber doch weitgehend belanglos. Wie der Promo-Info zu entnehmen ist, entstanden die Songs erst im Studio, Zeitdruck könnte also durchaus eine Rolle dabei gespielt haben, die kostspielige und knapp bemessene Zeit im Aufnahmeraum optimal zu nutzen.
Dabei ist die Stimme der ehemaligen Metal Queen grundsätzlich immer noch hörenswert, auch wenn sie nicht mehr über den früheren Umfang verfügt. Es zeugt auch von Professionalität, die eigenen Möglichkeiten richtig einzuschätzen und bestmöglich einzusetzen, es fehlt aber jede Spur von Glamour, was prinzipiell nicht schlecht sein muss. Allerdings vermittelt "Elevate" doch etwas den Eindruck von Dienst nach Vorschrift. 'Rock Bottom Revolution' ist eine ordentliche Eröffnung, zumal der Song durchaus Ohrwurmqualitäten hat. Auch das poppige 'Heaven Is Where We Are' ist nicht verkehrt, bei 'Freak Show' hingegen betätigt sich der reichlich simpel geratene Chorus als unfreiwillige Nervensäge.
Treue Fans werden wahrscheinlich froh sein, einen weiteren Tonträger ihrer Lieblingssängerin in den Händen halten zu dürfen. Und das ist auch völlig legitim.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Jens Wilkens